Vorbild für dieses Kabinettbild ist ein großformatiges Gemälde von Peter Paul Rubens, das sich heute in der National Gallery in London befindet. Rubens’ Quelle der Sage war die Version des römischen Poeten Lukian. Wahrscheinlich
wurde die Komposition von einem der vielen Schüler, die Rubens in seiner Werkstatt unterrichtete, übernommen, verkleinert und auf Kupfer übertragen. Der Maler unserer Tafel übernahm die Komposition von Rubens mit nur wenigen
Abweichungen. Das Urteil des Paris war ein beliebtes Motiv im 17. Jahrhundert. Ebenso waren Gemälde auf Kupfer bei Sammlern in dieser Zeit sehr gefragt. Das Material ist haltbarer als Leinwand und die Farben verblassen auch nach langer Zeit kaum. Damit die Ölfarben auf Kupfer hielten, mussten die Maler die Platte zunächst mit Bimsstein abschmirgeln, dann wurde die Oberfläche mit Knoblauchsaft behandelt, wodurch die Farbe besser halten sollte. Nach einer Grundierung mit grauer oder weißer Farbe konnten die Farben aufgetragen werden.
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