Die Frau mit dem Spiegel gehört zu einer Figurengruppe aus Porzellan, die die sogenannte venezianische Messe darstellt. Den Anstoß für diese Ausnahmeveranstaltung gab Herzog Carl Eugen, der eine besondere Vorliebe für Venedig hatte. In der Messe wurde der für Venedig typische Warenverkauf im Freien mit Maskierung und Kostümierung kombiniert.
Der große Spiegel der Messebesucherin erinnert an die Spiegel der herzoglichen Spiegelmanufaktur. Diese war anfangs ebenfalls mit zwei, später einem Verkaufsstand auf der Messe vertreten. Zu Beginn war die Manufaktur sehr erfolgreich und belieferte neben dem süddeutschen Raum weitere europäische Städte. Fast neunzig Jahre nach ihrer Gründung, im Jahr 1794, wurde die Produktion allerdings wegen mangelnder Glasqualität eingestellt.
[Saskia Watzl]
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