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Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie Fotografie [7.1464]
Bendorf Judengasse (REM CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: REM (CC BY-NC-SA)
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Bendorf Judengasse

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Beschreibung

Schwarzweißfotografie. Diese Aufnahme zeigt die Judengasse in Bendorf mit Blick in Richtung Bachstraße. In dem Gebäude auf der linken Seite befindet sich die Medardus-Apotheke. In der Judengasse Ecke Bachstraße stand einst die Synagoge der israelitischen Gemeinde Bendorfs. Sie wurde am 10. November 1938 unter der Gewaltherrschaft des Nationalsozialismus zerstört. Heute erinnert dort eine Gedenktafel an die Opfer.
Erstmals wird in Bendorf ein Betraum 1711 genannt. Eine erste Synagoge wurde 1770 erstellt. Am 4. Mai 1825 ist sie bei einem Brand zerstört worden. Im März 1827 konnte eine neue Synagoge an Stelle der alten fertig gestellt werden. Die Einweihung fand vom 16. bis 18. November 1827 statt. Im Jahr darauf wurde eine neue "Synagogen-Verordnung" erstellt. Zu einem Anschlag auf die Synagoge kam es in der Neujahrsnacht 1895.
Einen nationalsozialistischen Anschlag auf die Synagoge gab es erstmals 1930. Am 13. September 1930 hatten nach einer Anzeige des Vorstandes der Jüdischen Gemeinde "Bubenhände ... in der heutigen Nacht das jüdische Gotteshaus mit den Heilszeichen des Dritten Reiches besudelt". Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge geschändet, demoliert und ausgeräumt. Die rituellen Gegenstände wurden auf dem Bendorfer Sportplatz verbrannt. Das Synagogengebäude ging 1939 durch Zwangsverkauf für 600 Reichsmark in den Besitz der Stadt über und wurde von dieser der Bendorfer Ortsgruppe der Technischen Nothilfe zur Verfügung gestellt. Nach 1945 wurde die ehemalige Synagoge als Kulturhalle und Notturnhalle verwendet. Im Zuge des Restitutionsverfahrens kam 1949 das Gebäude an die Jüdische Kultusgemeinde Koblenz, die es ihrerseits im folgenden Jahr an eine Privatperson verkauft. In der Folgezeit verfiel das Gebäude und wurde um 1970 abgebrochen. Auf dem Grundstück wurde ein Neubau erstellt, an dem 1979 eine Gedenktafel angebracht wurde. Sie hat die Inschrift: "Hier stand die Synagoge der Israelitischen Gemeinde Bendorf. Sie wurde am 10. November 1938 unter der Herrschaft der Gewalt und des Unrechts zerstört". Auf Veranlassung der Kirchengemeinden wurde eine zweite Tafel angebracht, die neben einer den Prophetenspruch (Maleachi 2,10) zitiert: "Haben wir nicht alle einen Vater".

Material/Technik

Papier / Fotografie

Maße

180 x 125 mm

Literatur

  • Schabow, Dietrich (1993): Juden in Bendorf 1199 – 1942. in: Sachor 2/1993, Heft 5, S. 46/47
Karte
Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Objekt aus: Sayner Hütte mit Kunstgussgalerie

Seit 1.1.2020 ist das Rheinische Eisenkunstguss-Museum (REM) von der Stadt Bendorf auf die Stiftung Sayner Hütte übergegangen. Teile der Sammlung...

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