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Museum August Kestner Antike Kulturen Glanzlichter des Museum August Kestner [1989.30]
Sarkophag mit dachförmigem Deckel (Museum August Kestner CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Museum August Kestner / Christian Tepper (CC BY-NC-SA)
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Truhensarkophag mit dachförmigem Deckel (Larnax)

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Beschreibung

Bedeutendes Zeugnis minoischer Kultur, an dem sich sowohl die hochstehende Töpferkunst der ägäischen Bronzezeit als auch religiöse Vorstellungen ablesen lassen.
In der Entstehungszeit des Sarkophags erliegt Kreta nach der endgültigen Zerstörung des Palastes von Knossos um 1400 v. Chr. immer mehr dem kulturellen Einfluss der einwandernden Griechen. Alte minoische (kretische) Vorstellungen der Religion und Kunst sind aber weiterhin nachweisbar. So werden die Toten in tönernen Larnakes, sog. Truhensarkophagen oder in Badewannen aus Ton bestattet. Die Bemalung der Sarkophage zeigt neben starken mykenischen Motiven noch deutlich minoisches Formengut.
Der Baum auf der Hauptseite des Sarkophags kann als heiliger Baum gedeutet werden, der zum minoischen Baumkult oder zum Kult der Baumgöttin in Verbindung gebracht werden könnte. Die beiden Wildziegen könnten auf die Ziegen einer Berggöttin anspielen, wie auch die Rassehunde zu einem "Herren der Hunde" gehört haben mögen. Die Darstellungen der Vorderseite sind gewiss formelhafte Bilder minoischer, im 14. Jahrhundert v. Chr. noch wirksamer, religiöser Vorstellungen. Sie werden mit einiger Wahrscheinlichkeit in Zusammenhang mit dem Tod und Jenseits zu deuten sein. Die gut fundierte Datierung der bemalten Tonwannen und Truhen-Sarkophage von verschiedenen Fundorten Kretas (z.B. Palaikastron, Pentamodi, Pachyammos) lassen durch stilistische Vergleiche die Datierung unseres Sarkophags in den Anfang der Phase Spätminoisch III (14. Jh. v. Chr.) als gesichert gelten. (AVS)

Material/Technik

Ton / bemalt

Maße

Länge: 111 cm, Höhe: 70 cm, Breite: 49 cm

Ausführliche Beschreibung

Hauptseite: Hauptfeld an beiden Seiten eingerahmt von zwei Streifen mit dunklen und hellen Feldern; Baum mit Wurzelwerk; zwei Wildziegen; zwei Jagdhunde. -- Rückseite: Senkrechtes Spiralband in Mitte des Bildfeldes. -- Schmalseite A: Zwei Wildziegen. -- Schmalseite B: Vier vierblättirge Blüten. -- Deckel: in Form eines Daches mit Mittelfirst. - Vier große Tonösen.

Literatur

  • Dettmer, Hans-Georg (1998): " ... den Sinn für das Schöne wecken... " Führer durch das Kestner-Museum Hannover. Hannover, 76-77
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Museum August Kestner

Objekt aus: Museum August Kestner

Das Museum August Kestner ist benannt nach August Kestner (1777-1853). Das älteste städtische Museum in der Landeshauptstadt Hannover wird von einer...

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