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Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte Apotheken- und Drogeriegefäße aus Glas [AK-2012-41]
Flasche für Ammoniak-Liniment aus der Apotheke zum Goldenen Hirsch (Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte / Elke Hübener-Lipkau (CC BY-NC-SA)
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Flasche für Ammoniak-Liniment aus der Apotheke zum Goldenen Hirsch in Potsdam

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Beschreibung

Kleine zylinderförmige Flasche aus farblosem, manganstichigem Glas mit zahlreichen Einschlüssen, Eisboden, Abriss unverschliffen, auf dem Korpus Etikett mit Beschriftung „Königl. priv. Hof-Apotheke zum goldenen Hirsch/POTSDAM, Lindenstr. 48. Fernsprecher 235/[Rezeptur] Linim.[entum] Ammon.[iatum] 27./2.20/50,0/AEUSSERLICH/R. Scheinert/Hof-Apotheker/Sr. Majestät des Kaisers u. Königs.“, verlängerter breiter Hals, Mündung mehrfach ausgebrochen. Die Flasche enthielt eine Salbe zum Einreiben u. a. bei rheumatischen Schmerzen (vgl. Irion, Drogisten-Lexikon, 1955, S. 76).
Die Apotheke zum Goldenen Hirsch in der Lindenstraße 48 besteht bis heute. Das Gebäude aus der Zweiten Stadterweiterung wurde erst wenige Jahre nach seiner Errichtung durch die Anbringung eines Seitenflügels mit vergrößertem Keller für die Einrichtung eines Laboratoriums apothekentauglich gemacht (vgl. hierzu und zu Folgendem Goerke, 250 Jahre Hofapotheke zum goldenen Hirsch, 1985, S. 23–26, 42–44; Biela, Potsdamer Apotheken, 2004, S. 187f.). 1762 erwarb Apotheker Carl Heinrich Harsleben zudem das nebenliegende Gebäude, Nr. 49, und konnte damit den Betrieb erfolgreich vergrößern.
Der auf dem Etikett genannte Hof-Apotheker Richard Scheinert führte die Apotheke ab 1875 zunächst als Verwalter und dann als Inhaber bis zu seinem 83. Lebensjahr. Auch nach 1918 verwendete er Etiketten, die ihn als Hof-Apotheker „des Kaisers und Königs“ auszeichneten. 1927 übergab er die Geschäftsleitung an den aus Düsseldorf stammenden Bertram (Bruno) Schumacher, der die Apotheke bis zu seinem Freitod im Frühjahr 1945 führte. Das während der Bombardierung Potsdams stark zerstörte Gebäude wurde während des weiterhin laufenden Betriebs bis 1950 wiederhergestellt. 1958 in staatlichen Betrieb übergegangen, steht die Apotheke seit 1990 wieder unter privater Leitung. 1985 widmete Prof. Dr. Dr. Heinz Goerke († 2014), zum damaligen Zeitpunkt Direktor des Instituts für Geschichte der Medizin der Ludwigs-Maximilians-Universität München, der Apotheke eine Festschrift zum 250-jährigen Bestehen. Die Flasche wurde 2011 aus Privatbesitz erworben. [Uta Kaiser, Monika Krüger]

Material/Technik

Glas (farblos, manganstichig) / formgeblasen

Maße

H. 7, 1 cm, Dm. (Korpus unten) 3,4 cm, Dm. (Korpus oben) 3,5 cm

Karte
Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

Objekt aus: Potsdam Museum - Forum für Kunst und Geschichte

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