Die Sonnenuhr ist auf einer vergoldeten Messingplatte in einen profilierten, hölzernen Sockel eingelassen. Sie trägt Skalen für die gewöhnlichen Stunden IIII–XII–VIII mit einer Teilung bis auf 3 Minuten, mit 1–14 bezeichnete Linien für die seit Sonnenaufgang vergangenen ungleichlangen, sog. babylonischen Stunden sowie mit 10–23 bezeichnete Linien die seit dem Sonnenuntergang (am Vortag) vergangenen, sog. italienischen Stunden. Die Tierkreiszeichenlinien sind am Rand mit den lateinischen Namen bezeichnet. Der Schattenwurf erfolgt durch einen Polfaden an einem abklappbaren, flachen Stift, der zweifach durchbrochen ist. In der Mitte jedes Plattenrandes kleiner Einzug, evtl. Spuren einer älteren Fixierung.
Am oberen Rand ist ein Kompass vertieft eingefügt mit teilweise abgekürzten lateinischen Haupthimmelsrichtungen sowie einer Missweisungskorrektur auf der silbernen Skala. Um die Aussparung für den Kompass Rollwerkkartusche.
An der Unterseite der Messingplatte steht eine alte Signatur „1476“. Auf der Unterseite des vermutlich erneuerten Holzsockels Etikett mit handschriftlich aufgetragener Nummer „244“.
Um den Fußpunkt des Polfadens ist eine reichverzierte Sonne mit ausgeprägtem Gesicht graviert. Am unteren Rand steht in einer ovalen Rollwerkkartusche die Inschrift „Omnia peruertit saeculi mutabilis ordo.“ („Die veränderliche Ordnung des Zeitalters stürzt alles um.“).
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