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Kupferstichkabinett [SZ Schwind 25]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1618901&resolution=superImageResolution#3335365 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Melusinas Erscheinung am Brunnen (nach der altfranzösischen Sage der Melusine - "Historie de Lusignan")

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Beschreibung

Nach Claude Keisch, dem die Deutung der Szene gelang (Von Caspar David Friedrich bis Adolph Menzel-Aquarelle und Zeichnungen aus der Nationalgalerie Berlin/DDR, Ausstellung im Kunstforum der Länderbank Wien 1990, hg. von G. Riemann und K. A. Schröder, München 1990, Nr. 126), ist der Beginn einer altfranzösischen Sage, der »Histoire de Lusignan« von Jean d´Arras, 1394, dargestellt. Sie tauchte seit dem 15. Jahrhundert auch in der deutschen Literatur auf und die Romantik entdeckte sie wieder. Es ist die Geschichte Melusines, einer Wasserfee, und des Grafen Raimond, der ihrer Liebe verfällt und daran sterben muß. Das Geschlecht derer von (Me)Lusignan entsprang aus Melusine. In Schwinds Malerei erscheint das Thema einmal innerhalb des Freskenzyklus im Tieck-Saal der Münchner Residenz (1833/34) nur mit dieser Szene, in der dort der Ritter am Brunnen die Hand Melusinas ergreift. Schwinds Vorbild dafür war Ludwig Tiecks »Sehr wunderbare Historie von der Melusina« (Jena 1800). Zum anderen kehrt das Thema wieder im Fries »Die schöne Melusine«, der für einen Rundtempel am Starnberger See bestimmt, in die Österreichische Galerie in Wien gelangte (1859 im Entwurf begonnen, 1867-69 ausgeführt. Im Kupferstichkabinett, Sammlung der Zeichnungen, fünf Entwürfe dazu). In der gleichen Szene kniet der Graf nun vor der Wasserfee am Brunnen. Zwischen diesen beiden Gestaltungen der Brunnenszene ist die Entstehung unseres Aquarells zu denken. In ihm, das den schlafenden Raimund am Brunnen und die herbeischwebende Melusina mit ihren beiden Schwestern zeigt, des Grafen Traumerscheinung, folgt Schwind, wie Keisch nachweist, Franz Grillparzers Libretto zu Konradin Kreutzers Oper »Melusina« (Uraufführung 1833, Wien). Die Verbindung Schwinds zu Grillparzer währte lebenslang, noch in Schwinds letzten Lebensjahr entstanden Zeichnungen zu Grillparzers »Weh dem, der lügt« (Kupferstichkabinett Berlin), in vorliegendem Aquarell war es jedoch das romantische Sehnsuchtsmotiv der Traumerscheinung, das Schwind an Grillparzers Text besonders berührte, und das er in seinem Werk immer wieder aufgenommen hat.
Text: Marie Ursula Riemann-Reyher, in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 394, Nr. VII.44 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Aquarell über Vorzeichnung mit Graphitstift auf Vergépapier

Maße

Blattmaß: 29,1 x 46,8 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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