Eine Medaille und eine Silbermünze aus der Zeit des Dreißigjährigen Krieges sind in dieser flachen Schnupftabakdose verarbeitet. Deckel und Boden wurden durch langen Gebrauch so stark abgerieben, dass die aus Silberblech getriebene Fassung im Lauf der Zeit wohl erneuert worden ist. Vielleicht handelt es sich ursprünglich um ein Hochzeitsgeschenk. Dafür spricht die Wahl der Medaille, die für diesen Anlass bestimmt war. Den Stempel der 1629 geprägten Medaille hat Sebastian Dadler (1586-1657) geschnitten, einer der besten Medailleure seiner Zeit. Die Vorderseite zeigt ein Paar über dem der Hl. Geist als Taube schwebt. Von beiden Seiten ragen Engelarme aus den Wolken, die dem Paar Myrtenkränze reichen. Die Umschrift lautet MANVS MANVM LAVAT. Die Rückseite mit Amor und Psyche auf einem Löwen reitend trägt die Inschrift AMOR VINCIT OMNIA. Auf einem Stein die Signatur SD.
Den Boden der Tabakdose bildet ein 1626 in Saalfeld geprägter Silbertaler mit den Brustbildern des regierenden Herzogs Johann Philipp von Sachsen-Altenburg (1597-1639) auf der Innenseite und seinen Brüdern Johann Wilhelm (1600-1632) und Friedrich Wilhelm II. (1603-1669) auf der Außenseite. Die stark abgeriebene Umschrift lautet D:G: IOH: PHIL: -- IOH: WILH: -- ET. FRID: -- WILH: FRAT: auf der Vorderseite und DVC: SAX: -- IVL: CLIV: -- ET. MONT: -- LIN: ALDEN auf der Rückseite.
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