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Kupferstichkabinett [Min 30493]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1552910&resolution=superImageResolution#3021077 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Atelier Schneider (CC BY-NC-SA)
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Initiale V(isio Abdie), Bibel, Maasgebiet

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Beschreibung

Im Katalog der Miniaturen des Kupferstichkabinetts hat Paul Wescher 1931 insgesamt zwölf Ausschnitte mit Initialen aus einer großformatigen,
zweispaltigen Bibel publiziert. Ein Fragment derselben Handschrift kam 1986 in den Kunsthandel und wird heute im Getty-Museum Los Angeles (Ms. 38; 89.MS.45) aufbewahrt. Hier können weitere vier zugehörige Initialen präsentiert werden.
Die nunmehr bekannten Initialen gehören bis auf eine zum Alten Testament: 1., 3. und 5. Buch Mose, Rut, 1. und 2. Buch der Chronik, Ester, Jesaja, Ezechiel,Daniel, Amos, Obadja, Micha, Zacharias, 2. Makkabäer-Buch und Brief des Apostels Paulus an die Römer. Außerdem blieb mit der Initiale U(trum difficilius) der Beginn des Hieronymus-Prologs zum Buch Esra erhalten. Möglicherweise diente die zu rekonstruierende Bibel (vielleicht in zwei Bänden) einst der Schriftlesung beim Stundengebet (Nokturnen). Für eine Entstehung des Codex im zweiten Viertel des 12. Jahrhunderts im
nordostfranzösisch-rheinischen Grenzgebiet oder im südlichen Flandern hat sich Christopher de Hamel im Auktionskatalog 1986 ausgesprochen.
Diese Region zählte zu den bedeutendsten Produktionszentren großformatiger romanischer Bibelhandschriften.
Die Initialen faszinieren nicht nur durch brillante Farbigkeit und äußerst feine Zeichnung der prächtigen Akanthusornamentik. Sie stellen darüber hinaus auch mehrere Varianten der Initialgestaltung vor Augen. Neben rein vegetabil verzierte Anfangsbuchstaben treten historisierte Initialen. Darstellungen der Propheten und des Apostels Paulus ordnen den Autor seinem Text zu. Außerdem verweisen Rut, Ester und König Salomo (2. Buch der Chronik) auf die Protagonisten der jeweiligen alttestamentlichen Schriften. Dabei treten die dargestellten Figuren bei I-Initialen an die Stelle des Buchstabens, während andere Lettern als Rahmen fungieren (Bildeinschluss-Initialen).
Text: Beate Braun-Niehr, in: Schrift als Bild, hg. von Michael Roth, Petersberg, 2010, S. 25, Kat. 7 (mit weiterer Literatur)

Entstehungsort stilistisch: Maasgebiet

Material/Technik

Deckfarben auf Pergament

Maße

Höhe x Breite: 13,3 x 12,7 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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