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Kupferstichkabinett [SZ Slevogt 10]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1546451&resolution=superImageResolution#3002963 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Volker Schneider (CC BY-NC-SA)
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Sphinx von Gizeh

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Beschreibung

Die ägyptische Reise Max Sievogts von 1914 gilt als ein Höhepunkt seines Schaffens. In wenigen Wochen entstanden in angeregtester Produktivität, inspiriert von der ersehnten mediterran-orientalischen uralten Kulturlandschaft, Meisterwerke an suggestiver Impressivität, 21 Gemälde (von denen 20 im folgenden Jahr für die Dresdener Galerie angekauft werden sollten), 28 Aquarelle, dazu eine große Anzahl von Zeichnungen zeugen von diesem Erlebnis, das vergleichbar der Tunisreise von Paul Klee und August Macke im gleichen Jahr, für die deutsche Kunst des 20. Jahrhunderts schönste Folgen zeitigte. Angestoßen durch dendas Berliner Kupferstichkabinett in dieser Zeit mit der Anfertigung eines Kataloges der Slevogtschen Druckgraphik beschäftigt war, und begleitet von den befreundeten Sammlern Eduard Fuchs, Johannes Guthmann und Joachim Zimmermann weilte Sievogt vom 16. 2. bis 26.3.1914 an den entscheidenden Sehenswürdigkeiten des Landes. Unser Blatt ist nach der rückseitigen Angabe vom 21.2. datiert. Die Tagebuchaufzeichnungen von Eduard Fuchs geben für diesen Tag jedoch bereits den Aufenthalt in Luxor an. Da es ein weiteres in Giseh entstandenes Blatt vom 19.2. gibt, müßte das unsrige am gleichen Tage entstanden sein. Es wird wohl am besten durch die anschauliche Interpretation H. J. Imielas gewürdigt: »Die Freunde hatten mehrfach den großen Sphinx umschritten, als Sievogt von neuem zu malen begann. Er sah wieder auf den Wüstenbereich der Totenstadt, aber der graue und gelbliche Sandton hatte den schmalen, nun entfernten Grünstreifen fast bis zur Kraftlosigkeit ausgelaugt. Es geht auch hier gar nicht mehr um die Landschaft. Aus einer Senke im Mittelgrund ragte der Kopf des Sphinx, den Sievogt nur eben als Umrißform skizzierte, ganz ohne steinerne Realität und Geschlossenheit. Es ist letztlich nicht einmal der Hauptgegenstand der Darstellung, denn links von dem Denkmal verdichtete sich auf dem Aquarell die Buntheit in kurzzügig getupften Strichen. Nirgendwo verwendete Sievogt hier, wie noch bei dem Blatt mit den Kalifengräbern und sogar der Ansicht aus Giseh vom Vormittag, die Federzeichnung. Die Angabe der Konturen hat sich von jetzt ab aus seinen Auqarellen verzogen, oder sie tritt nicht mehr sichtbar in Erscheinung. Ein Kamelreiter und ein Eselreiter, beide räumlich am nächsten, helfen dem Auge bei der Bestimmung der Farbspuren. Touristen haben sich, von Dragomanen geführt, vor dem Sphinx versammelt, für kurze Zeit in das Sonnenlicht und
die Weglosigkeit vorgewagt. Die witzige Einsicht, selbst Teilhabender einer solchen Wirklichkeit zu sein, die bei der Schilderung ein wenig mitschwingt, verblaßt dann gleich wieder als anekdotischer Zug vor der kühnen Sicherheit der Malerei.« (Kat. Ägyptenreise 1989).

Text: Gottfried Riemann in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 426 f., Kat. VII.78 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Aquarell- und Deckfarben, gelbliches Papier

Maße

Blattmaß: 12,4 x 20,2 cm

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Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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