Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker. Erster Theil, Zweite Abtheilung, S. 95f.:
"Blatt 7. Fig. I, Stellt eine kolossale Vase von Marmor von Altrömischer Arbeit vor, die in Rom im Hofe des Klosters der heiligen Cäcilie jenseits der Tiber aufbewahrt wird. Sie bietet durch den schönen Schwung ihrer Henkel ein erfreuliches Vorbild. Die Unterstützungen des Randes sind durch das Material und den großen Maaßstab bedingt, mithin außerwesentlich und würden bei der Nachahmung in einem anderen Material und in einem andern Maaßstabe fortfallen. Fig. II. Ist ein Gefäß von Erz, welches den Namen seines Verfertigers (Mythridates) in Griechischer Schrift enthält und davon seinen Namen führt. Es wird im Museum des Kapitols aufbewahrt. Da es uns nicht vergönnt war sie nach dem Original oder nach Abgüssen zu zeichnen, so haben wir die Abteilungen des ersten Gefäßes im Piranesi und beider im Roccegiani benutzen müssen. Fig. III. Ist ein bisher nicht abgebildetes eherens Gefäß des brittischen Museums, welches Herr Schinkel bei unserer Anwesenheit in London zeichnete. Es diente, so wie das umgebende Gefäß von Marmor, als Aschenkrug und beide wurden bei Athen in der Stellung gefunden, welche die Tafel darstellt (das äußere von Marmor im Durchschnitt). Die Einzelheiten der Verzierungen des Bronzegefäßes umgeben es in der Abteilung in natürlicher Größe. Es zeichnen sich diese Verzierungen, welche die Freiheit und den Reiß des Ganzen erhöhen, wie in allen Griechischen Bronzegeräthen aus der guten Zeit, durch Zartheit der vertieften Linien und durch ihre Regelmäßigkeit aus, welche ihnen einen Reiz verleihen, der einen schneidenden Kontrast mit den späteren plumpen Ausführungen derselben Formen, oder gar mit den antik seyn sollenden , plumpen Verzierungen bildet. Die übrigen Gefäße so wie der Thürbeschlag rechts, sind eherne antike Gefäße von großer Zierlichkeit, die theils in Pompeji, theils in Herkulanum gefunden worden."
Siehe auch Inv. SM 43a.2
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