Der Entwurf für einen Kandelaber in Form eines Dreifußes folgt römischen Vorbildern, wie sie in Herculaneum und Pompeji gefunden wurden. Schinkel hatte die antiken Stücke wohl im neapolitanischen Museo Nazionale gesehen oder der Literatur über entsprechende Ausgrabungen entnommen (z. B. Le pitture antiche d`Ercolano, Bd. 6, Napoli 1779, Tafel 43). Der Entwurf ist in die "Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker“ aufgenommen worden (Inv. 34.16-1991). Eine der Zeichnung exakt folgende Ausführung ist bislang nicht bekannt. Ähnliche Modelle wurden sowohl für den Innenraum als auch zur Beleuchtung des Außenbereichs vor allem in Bronze oder Eisen gegossen. Die Idee für den Fuß wurde auch für Tische übernommen, vgl. etwa den des Tisches, den Schinkel für das Weiße Zimmer des Pavillons im Park von Schloss Charlottenburg entwarf (Inv. SM 37b.93).
Text: Birgit Kropmanns (2012)
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