Der Entwurf in Originalgröße beinhaltet sowohl Auf- als auch Grundriss des Standsockels und Griffs eines Handspiegels. Der runde Spiegel ist durch eine Umrisslinie angedeutet, der Griff als kannelierte Säule gestaltet. Über dem Griff befindet sich ein rechteckiges Feld mit gegenständigen, geflügelten Löwengreifen, das den runden Spiegel hält. Der Griff läuft in einen Sockel mit drei Protomem auf Löwenfüßen aus. Unter dem Entwurf finden sich einige Notizen von Christian Peter Wilhelm Beuth, dem Leiter des Gewerbe-Instituts und enger Freund von Schinkel: „Diese Zeichnung wurde im Gewerbe-Institut als Spiegel in Bronze, für Ihre Königl. Hoheit die Frau Kronprinzessin ausgeführt. Die Rückseite des Spiegels enthält einen Abguß des schönen bei Dodona gefundenen bronzenen Medaillon Paris und Helena im Besitz von Hawkins“. Nach Eva Börsch-Supan bekam Schinkel 1826 genannten Abguss von dem englischen Sammler Johann Hawkins. Der heute verschollene Spiegel wurde für Kronprinzessin Elisabeth von Preußen in den Bronzewerkstätten des Gewerbeinstituts ausgeführt. Eine Ausformung in Eisen ist erhalten (SMB, Kunstgewerbemuseum, Inv. Nr. 1976, 248,a,b).
Text: Birgit Kropmanns (2012)
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