Die Zeichnung geht auf die für die Gemäldegalerie entworfenen Tondorahmen zurück, Inv. SM 46.32. Dieses Blatt diente als Vorlagenzeichnung zum Stichwerk "Vorbilder für Fabrikanten und Handwerker“ (Inv. 37.13-1991). Den in den Vorbildern erschienenen Tondorahmen hatte Schinkel bereits 1830 für die Gemäldegalerie anfertigen lassen. Der Architekt entwarf den aufwendig ornamentierten Bilderrahmen für Sandro Botticellis „Maria mit dem Kind und Leuchter tragenden Engeln“, um 1490, der erhalten geblieben ist. Das bedeutende Gemälde ist seit 1945 verschollen.
Wie bei den Entwürfen für Tabernakelrahmen bezieht Schinkel sich auch hier auf die italienische Renaissance. Der mit üppigen Schnitzereien geschmückte Tondorahmen wurde ursprünglich für Rundbilder mit Andachtsmotiven gebaut. Schinkel wählt statt der Rundform einen quadratischen Rahmen, in den er ein mit Ranken geschmücktes Rund einfügt. Zu Schinkels Bilderrahmen-Entwürfen im Allgemeinen vgl. die Angaben zu Inv. SM 41e.299.
Text: Julia Sedda (2012)
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