Schinkel schuf nach dem ersten antikisierenden Entwurf zum Neubau der Friedrichswerderschen Kirche in Form eines römischen Tempels 1823-1824 einen Alternativentwurf, in dem sowohl antike als auch Rundbogenelemente zum Tragen kamen (Inv. SM 21a.1, SM 21a.2, SM 21a.3). Vorliegende Perspektivansicht gibt den projektierten Saal- bzw. Wandpfeilerbau mit halbrunder Apsis, Pendentifkuppeln und zwischen den Pfeilern eingestellten Säulen wieder. Auffallend ist das ausgefeilte Ausmalungs- und Dekorationsprogramm im Chor, in den Kuppeln, an den Brüstungen und den Scheidbögen. Eine vergleichbare Innenraumsituation zeichnete Schinkel bereits vor 1824 (Inv. SM 24a.23). Die Gestaltungsvariante der Pendentifkuppel steigerte Schinkel 1829 in dem Zentralbauentwurf zur Potsdamer Nikolaikirche.
Text: Andreas Meinecke (2012)
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