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Kupferstichkabinett [78 B 13]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1490208&resolution=superImageResolution#3418561 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Gebetbuch-Illustrationen ohne Text (ausgeschnitten und aufgeklebt)

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Beschreibung

Georges Hulin de Loo ist die Erkenntnis zu danken, daß die im Album vereinigten zwanzig Miniaturen aus einem heute in Madrid, Biblioteca Nacional, Vit. 25-5, bewahrten Stundenbuch stammen, das die Devise »voustre demeure« auf verschiedenen Bordüren enthält. Maße, wie motivische und stilistische Übereinstimmungen und entsprechende Rahmendekorationen unterstützen seine Beobachtung. Sie wird bestätigt durch den Hinweis von Lieftinck, daß von den nachträglich mit Pinselgold aufgesetzten Künstlersignaturen das >L< (Lucas von Leyden) ebenso auf zwei Miniaturen der Handschrift in Madrid erscheint, während das Dürer-Monogramm nur in Berlin auftritt. Das läßt vermuten, daß die >Verfälschung< stattfand, bevor die Miniaturen ausgeschnitten wurden. Es bedurfte freilich kaum der >Aufwertung< durch die auch im Süden hochgeschätzten Künstler, um die herausragende Qualität der Miniaturen zu erkennen.
Sie zeigen alle in den 70er Jahren des 15. Jhs. entwickelte Neuerungen der flämischen Buchmalerei, die ein bisher nicht gekanntes Verhältnis von Miniatur zur Bordüre, von Figur zur Landschaft bewirkt. In den Rahmendekorationen entfaltet sich über farbigem, meist goldgetupftem Grund eine aus Naturbeobachtung und Phantasie gespeiste Vielfalt von Blumen, Akanthuszweigen, Vögeln, Insekten und anderen Motiven, deren Schatten auf den Grund fällt und so räumliche Illusion vermittelt. Die eingeschlossene Miniatur scheint im Durchblick tiefer zu liegen, zeigt räumliche Distanz. Dieser doppelte illusionistische Effekt eröffnet den Illuminatoren neue bildkünstlerische Möglichkeiten und bedingt andere Stilmittel. Als Erneuerer der flämischen Miniaturmalerei gilt der Meister der Maria von Burgund, dessen Buchgestaltung mannigfache Nachfolge in der sog. Gent-Brügger Schule gefunden hat. Neben Miniaturen von seiner Hand und von Mitarbeitern enthält das Album vier Blätter von Simon Marmion.

Text: Frauke Steenbock in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 53f., Kat. I.7 (mit weiterer Literatur)

Entstehungsort stilistisch: Gent/Brügge

Material/Technik

Miniatur in Deckfarben auf Pergament

Maße

Blattmaß: 17,2 x 11,5 cm

Links/Dokumente

Gemalt Gemalt
1480
Simon Marmion
Gemalt Gemalt
1480
Meister der Maria von Burgund
1479 1482
Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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