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Kupferstichkabinett [KdZ 4636]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1049786&resolution=superImageResolution#1850978 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Volker Schneider (CC BY-NC-SA)
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1. Links oben: Flüchtige Skizze eines knienden Mannes, von vorne gesehen. Darunter stehender nackter Mann mit ausgebreiteten Armen in starker Untersicht (in kleinerem Maßstab). 2. Sitzende junge Frau (Heilige?), der Kopf im verlorenen profil. Durch Schraf

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Beschreibung

Elsheimer gehört zu den bedeutendsten Malern des Frühbarock. Dennoch wirft sein zeichnerisches OEuvre bis heute große Probleme auf. Bereits zweimal wurden umfangreiche Gruppen daraus gelöst und als Arbeiten von Nachahmern erkannt. Auch das hier gezeigte sogenannte »Große Studienblatt« ist in keiner der zunächst verwirrend vielen Einzelskizzen sicher mit Gemälden des Wahlrömers zu verbinden, ebensowenig wie die drei anderen Zeichnungen in Berlin und Amsterdam, mit denen es eng zusammengehört. Allein die tastende Weise, in der verschiedene Figuren mehrfach wiederholt und überzeichnet werden, verbunden mit dem z.T. erstaunlich sicheren Wurf einzelner Konturlinien und ganzer Figuren, schließlich die starke emotionale Ausstrahlung fast jeder der Skizzen sind den gefeierten Gemälden Elsheimers nah verwandt. Abgesehen von dem Fragment einer möglicherweise antiken Inschrift gehören einige der neunzehn verschiedenen Skizzen offenbar zusammen. Am deutlichsten wird dies bei der Wiederholung der Gewandfigur rechts unten, zu der offenbar auch die beiden Kopfstudien und wohl auch die aus Dürers Proportionsbuch abgezeichnete Konstruktion eines frontal geneigten Gesichts aus einem Profilkopf gehört, mit dem ungelenk festgehaltenen Ergebnis links am Rand. Die genannten Studien nutzen freigebliebene Partien des Blattes. Zuvor waren die verschiedenen Aktstudien rechts oben und der große Rückenakt links, den der Putto in der rechten oberen Ecke auf eigenartige Weise wiederholt, um eine wohl zuerst gezeichnete, sitzende weibliche Gewandfigur herum festgehalten worden, sowie ein in starker Untersicht gegebener stehender Akt links oben und am unteren Rand. Die starken Federstriche über der letzten Figur meinen offenbar ein Gewand. In gleicher Heftigkeit ist das Gewand der zentralen Sitzenden korrigiert worden, während die Wiederholung der eingangs genannten Figur ähnlich zunächst als Akt angegeben wurde. Übrigens ist die erste, größere Version dieser Studie ganz deutlich durchgestrichen worden, wie auch der liegende Akt am Rand daneben - die einzige Studie, für die das Blatt um neunzig Grad gedreht wurde. Inhaltlich fixiert scheinen von allen Skizzen nur Oberkörper und Kopf eines Posaunenengels in der Mitte des Blattes und der Knabe am rechten Rand zu sein, der mit geflügelter Linker und vom Gewicht herabgezogener Rechter das gleiche Emblem der Armut aus Alciat verkörpert, das Elsheimer bereits in seinem frühen Albumblatt in Braunschweig verwendete, hier nun in ironischer Brechung, da es offenbar ein Geldsack ist, der den geflügelten Knaben herabzieht.

Text: Gero Seelig in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 141f., Kat. III.71 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Feder in Braun

Maße

Höhe x Breite: 26,5 x 19,1 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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