museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Kupferstichkabinett [KdZ 7235]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1051371&resolution=superImageResolution#1161667 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Landhaus (Jagdhaus) in weiter Hügellandschaft - Pylonenbau auf einem perspektivisch weiten Platz vor einer hügeligen Landschaft mit von links heran sprengender Jagdgesellschaft

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die Architekturideen des frühverstorbenen, genialen Friedrich Gilly sind fast sämtlich nur Entwurf geblieben. Neben zahlreichen Skizzen und Vorzeichnungen zu Bauten aller Art - vom Landhaus zum Theater -, in denen sich seine ästhetischen und konstruktiven Vorstellungen äußern, gibt es in seinem Werk auch bildmäßig komponierte und ausgeführte Blätter, in denen er seine Wunschbilder von Architektur in eine ideale landschaftliche Umgebung einbettet. Gilly scheint darin inspiriert durch die absichtsvolle Symbiose von Natur und Kunst wie sie die Planer des »englischen Parks« allenthalben anzustreben begannen.
Mit unserem Blatt haben wir ein eindrucksvolles Bild solcher Gedankenwelt vor Augen. Es vereinigen sich in Gillys Phantasie die herrschenden, scheinbar gegensätzlichen Strömungen dieser Umbruchsphase der europäischen Kultur: ein revolutionärer Klassizismus in der Architektur und eine von romantischem Stimmungsgehalt erfüllte Landschaft. Der kleine kubische und kastellartige Bau mit der dorischen Säulenvorhalle - hat sich Gillys Schüler Schinkel so vielleicht zu seiner Neuen Wache inspirieren lassen? - bildet das Zentrum der komponierten Landschaft, die in kunstvollem Wechsel von flacher Offenheit und waldigen Hügelbezirken diesen umfängt. Alles scheint in sich zu ruhen, nur die heranführenden Wege und die heransprengende Jagdgesellschaft bringen ein spannungsvolles Moment der Bewegung. Den Gehalt des Blattes haben wohl am besten diese Worte von Alste Oncken getroffen: »Und als ob jene Reiterschar den Kreis eines märchenhaften Zauberschlosses überschritten habe, so scheint jeder Laut zu verstummen; auch der Betrachter wird durch den weit ausgreifenden und alles umschließenden Schwung der Bewegung in den Bann der Stille gezogen, die in diesem weltabgeschiedenen Bezirke waltet. Der reinste Ausdruck solch großer Gesinnung jedoch ist der Block des Hauses, der wie ein Werk urzeitlicher Kunst unmittelbar dem Schoß dieser Natur entwachsen scheint.«

Text: Gottfried Riemann, in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 357f., Nr. VII.2 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Pinsel in Braun und Grau, auf Papier

Maße

Höhe x Breite: 27,6 x 46,5 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.