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Kupferstichkabinett [KdZ 11920]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1056301&resolution=superImageResolution#4096985 (Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kupferstichkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Jörg P. Anders (CC BY-NC-SA)
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Kircheninneres

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Beschreibung

Um die Zeichnung richtig zu beurteilen, muß man sich das Quadratnetz entfernt denken, das über die unteren zwei Drittel des Blattes gelegt ist und nicht von Altdorfer herrührt. Wolfgang Pfeiffer 1992 konnte nachweisen, daß Hans Mielich, einst Lehrjunge in Altdorfers Werkstatt, die um 1520 entstandene Zeichnung des Meisters verwendet hat, um eine Notenhandschrift der Sieben Bußpsalmen des Orlando di Lasso um 1560/65 zu illuminieren. Derartige Quadrierungen waren gebräuchlich, wenn Vorlagen auf ein anderes Format gebracht werden mußten.
In dem gleichen Kirchenraum hatte Altdorfer auf seinem Gemälde in München die Geburt der Maria stattfinden lassen: ein passender Ort, da nach christlichem Dogma Maria die Kirche symbolisiert. Zeichnung und Gemälde unterscheiden sich jedoch in so vielen Punkten, daß unser Blatt nicht als endgültige Vorzeichnung zum Gemälde angesehen werden kann. Es könnte sich auch um eine frei entstandene Architekturphantasie handeln, die im Gemälde Verwendung fand. Vor allem in den Niederlanden wurde in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts die perspektivische Darstellung meist kirchlicher Innenräume ein beliebtes Bildthema, das seine Quelle in der Buchmalerei und in Gemälden wie Jan van Eycks Täfelchen der Kirchenmadonna in Berlin hat. Der Raumeindruck auf unserer Zeichnung ist malerisch und reich an Überschneidungen, das Gebäude könnte jedoch nicht im Grundriß nachgebaut werden. Bemerkenswert ist die Übereckstellung der Architektur, mit der Altdorfer anscheinend bewußt von dem Guckkastenraum der klassischen Zentralperspektive abrückte. Seit 1526 war der Künstler Stadtbaumeister in Regensburg.

Text: Hans Mielke in: Das Berliner Kupferstichkabinett. Ein Handbuch zur Sammlung, hg. von Alexander Dückers, 2. Auflage, Berlin 1994, S. 127f., Kat. III.51 (mit weiterer Literatur)

Material/Technik

Feder in Schwarz, grau laviert

Maße

Höhe x Breite: 18,5 x 20,1 cm

Links/Dokumente

Kupferstichkabinett

Objekt aus: Kupferstichkabinett

Das Kupferstichkabinett ist das Museum der Graphischen Künste bei den Staatlichen Museen zu Berlin. Es bildet dort das Sammlungs-, Kompetenz- und...

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