Punze auf der Vorderseite. Der Gegenstempel auf der Rs. ist zumeist auf den größeren Bronzemünzen des Augustus sowie seines Thronfolgers aus Lugdunum zu finden und veranlasst Martini aufgrund der Auflösung als a rationibus, eine Verbindung zum römischen Steuersystem anzunehmen [Martini (1993) 40]. - Durch Livius (Periochae 139) wird überliefert, dass, nachdem Nero Claudius Drusus den Aufruhr in Gallien beigelegt hatte, er 12 v. Chr. einen Altar für Roma und Augustus am Zusammenfluss von Rhone und Saone in Lugdunum weihte. Von Sueton, Claudius 2,1, wird zudem der 1. August als Datum genannt, der Tag an dem auch Kaiser Claudius Geburtstag hatte. Die Rückseite der Münze gibt mit der corona civica und den Lorbeerbäumen Ehrungen des Augustus wider, die ihm 27 v. Chr. zuteil wurden. Deshalb sind die beiden Figuren auf dem Altar als Laren anzusprechen, die innerhalb der Augustus-Ikonographie häufig auftreten.
Vorderseite: Kopf des Tiberius nach l. Auf der Wange eine halbmondförmige Punze.
Rückseite: Altar von Lugdunum mit der Bürgerkrone (corona civica) zwischen Lorbeerzweigen und zwei Figuren in der Relieffront. Aussen stehen sich erhöht zwei Kränze haltende Victorien gegenüber. Im r. F. ein quadratischer Gegenstempel mit ART (ligiert).
Mit Gegenstempel: Mit einem oder mehreren Gegenstempeln versehen. Diese sind u. a. zum Zweck der Auf- oder Abwertung und zur Anerkennung des Wertes angebracht, können auf den Ausgeber hinweisen oder in historischen Sammlungen den Besitzer eines Objektes.
Mit Punze: Einhieb mit einer Punze, zeitgenössisch oder später angebracht. Im Gegensatz zum stärker elaborierten Gegenstempel wird eine Punze als einfachere, dem Münzkörper beigebrachte (negative) Vertiefung mit Buchstaben oder Ziffer, meist ohne eigene Randgestaltung definiert. Nicht zu verwechseln mit den positiven Buchstaben- oder Bildpunzen, welche bei der Stempelherstellung Anwendung finden.
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