Auf der Vorderseite oben gelocht. - Die Münzstättenfrage ist ungeklärt, laut Schulte (1983) 24 f. vielleicht, aber ungesichert, Lyon. Bei D. Kienast, Römische Kaisertabelle ²(1996) 243 ist IMP V in das Jahre 264 n. Chr. datiert. - Postumus (reg. 260–269 n. Chr.) war der Begründer des sogenannten Gallischen Sonderreiches, das nach eigenem Anspruch keine regionale Herrschaft, sondern die einzige legitime Regierung darstellte. In der Krisensituation nach der Gefangennahme des Valerianus nahm Postumus den Kaisertitel an und verteidigte seinen Herrschaftanspruch gegen Gallienus, der erst seit 265 n. Chr. militärisch gegen ihn vorgehen konnte. Im Juli oder August 260 n. Chr. nahm er Köln ein und ließ Saloninus, den Sohn des Gallienus, töten. 261 n. Chr. wurde Postumus in Gallien, Britannien und Spanien anerkannt. Anfang 269 n. Chr. empörte sich Laelianus gegen Postumus und bei der Einnahme der von Laelianus gehaltenen Stadt Mainz wurde Postumus im Mai oder Juni 269 n. Chr. von seinen eigenen Soldaten getötet.
Vorderseite: Panzerbüste des Postumus mit Lorbeerkranz in der Brustansicht nach r.
Rückseite: Postumus r. opfert nach l. über einem Altar, hinter ihm r. ein Kind und eine erwachsene männliche Begleitperson (bei Schulte: Opferdiener), l. zwei Vestalinnen (?) und ein weiteres Kind. Das Ganze vor einem Rundtempel.
Gelocht: Absichtlich angebrachtes Loch (oder mehrere) zur Befestigung an einem Gehänge oder einer Unterlage. Im Falle von Papiergeld häufig Lochung zum Zeichen der Entwertung.
de