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Münzkabinett Medaillen Barock und Rokoko [18201727]
https://ikmk.smb.museum/image/18201727/vs_org.jpg (Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin Public Domain Mark)
Herkunft/Rechte: Münzkabinett, Staatliche Museen zu Berlin / Lutz-Jürgen Lübke (Lübke und Wiedemann) (Public Domain Mark)
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Faltz, Raimund: Friedrich Eberhard Marl

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Beschreibung

Vöge hatte das Modell noch mit Fragezeichen als Selbstbildnis angesehen, Bernhart hat es bereits weggelassen. Theuerkauff nahm das Modell ebenfalls als Selbstbildnis für Faltz in Anspruch und hat es gewürdigt: „Im Vergleich zu dem frühen Wachs von 1686 möchte man dieses schriftlose Wachsbildnis nach dem Lebensalter - etwa 30/35 Jahre - und dem modischen Halstuch der „Steenkerke“ um 1690 datieren. Das rosafarbene Wachs, auf Schiefer modelliert, mit geschwärzten Augensternen, ist „RF“ am Arm signiert. Die kurzen Haare, der ganz direkte Blick, der knappe, unkonventionell konturierte Brustabschnitt mit lässiger Drapierung wirken modern … Es ist ein höchst kritisch-selbstbewußtes Individuum, in dessen ernstem Blick man - noch - kaum etwas von belastender Krankheit ahnt.“ Folgende Beobachtungen sprechen gegen ein Selbstporträt: Auf sämtlichen dieser Bildnisse – vom frühesten 1685 bis zum letzten 1701, ein Jahr vor seinem Tode – hat sich Faltz mit langen Locken (Allongeperücke) dargestellt. Der Blick auf ihnen ist weich und versonnen nach innen gekehrt. Auf diesem Modell nun blickt den Betrachter ein junger Mann mit kurzen Locken an, sehr dynamisch, eher keck und herausfordernd, mit getönten Pupillen. Kein anderes Porträt von Faltz weist eine solche Frisur auf. Ohne Zweifel assoziiert die bei Faltz seltene, sonst nur bei den Selbstdarstellungen vorkommende Dreiviertelansicht eine enge Beziehung zwischen Künstler und „Modell“. Eine solche persönliche Verbindung hat zumindest seit der Berliner Zeit zu Friedrich Eberhard Marl (1682-1743) bestanden, dessen Lehrmeister er nicht nur war, sondern den der ledige Künstler offenbar als seinen „Ziehsohn“ betrachtete. Um dessen weitere Entwicklung sorgte sich Faltz noch auf dem Sterbebett. Während er dem König testamentarisch seine „offizielle“ Kunst vermachte, setzte er Marl zum Erben seiner persönlichen Hinterlassenschaften ein. Marl war zum Zeitpunkt von Faltz Ableben 21 Jahre alt. Das Modell könnte als eine der letzten Arbeiten um 1700/02 entstanden sein [Steguweit (2004) 156].
Vorderseite: Jugendliches Brustbild des Friedrich Eberhard Marl (?) fast von vorn, kurzhaarige Lockenfrisur, Spitzenhalstuch, Mantel mit großem Kragen. Am Armabschnitt Signatur: R. F.

Material/Technik

Wachs; modelliert

Maße

Durchmesser
70 mm
Gewicht
0.00 g

Literatur

  • W. Steguweit, Raimund Faltz Medailleur des Barock. Berliner Numismatische Forschungen Neue Folge 9 (2004) 156 Nr. 112.
Karte
Hergestellt Hergestellt
1700
Raimund Faltz
Brandenburg
[Zeitbezug] [Zeitbezug]
1701
1699 1802
Münzkabinett

Objekt aus: Münzkabinett

Das Münzkabinett zählt zu den bedeutendsten numismatischen Sammlungen der Welt. Es stellt seine Bestände vornehmlich im Bode-Museum auf der...

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