Alfred von Sallet (1887) bemerkt zu diesem Stück: 'Die gewohnte Zuteilung (...) an Faustina junior wird nicht nur durch die Ähnlichkeit des Kopfes, sondern auch durch die Art der Auffindung dieses unseres Exemplars wahrscheinlich: es ist bei Köln mit einer gut erhaltenen Kupfermünze der Faustina senior zusammen gefunden worden (...).' Die Buchstaben Π und K auf der Rückseite der Münze deutet von Sallet als Abkürzung für Pythia Kyzikenon, es handele sich also um offizielle Spiele der Kyzikener. In Beziehung zu diesen setzt er auch das Rückseitenbild, die ungewöhnlichen Aufbauten sollten seiner Meinung nach tagsüber als festlicher Schmuck fungieren und abends angezündet werden, um den Abschluss des Festes zu signalisieren. Hans von Fritze (1917) weist Alfred von Sallets Deutung von pythischen Festspielen auf Basis der Buchstabenkürzel auf der Rückseite zurück und will in der Ligatur ΠY die typische Bezeichnung für den speziellen, nach ihm hier dargestellten Festakt des Kybele-Attiskultes sehen oder ein gewöhnliches Kompositum auf Basis des griechischen Wortes für Feuer (πῦρ) zur Bezeichnung dieses Festaktes.
Vorderseite: Drapierte Büste der Kore Soteira mit Diadem und Halsschmuck nach r.
Rückseite: Zwei Altäre, bekrönt von je einem pfeilergestützen Korb mit Zweigen und einer von einer Mondsichel und einem Stern besetzte Standarte, werden von je drei Männern hergerichtet. Je ein weiterer Mann auf einem zweiten Pfeiler steht mit Fackel bereit.
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