An dem langen, geschweiften, starken Holzstiel sitzt eine scharfe kreissegmentartige Eisenklinge. Oftmals wurde diese Klinge aus einem zweitverwendeten Futterschneidemaschinemesser gemacht. Doch diese hier ist nach alter Art vom Dorfschmied geschmiedet.
Der Hotzenwald wird durchzogen von Kanälen (Wühren), die aus Bächen abgeleitet werden (Breite 80-100 cm; Wassertiefe 10-18 cm). Die großen Wühren (vom Wort Wehr) sind bis 19 km lang. Sie sind im späten Mittelalter urkundlich ab 1300 bekannt, sind aber viel älter. Sie dienten ursprünglich für den Antrieb von Wasserrädern bei Mühlen und Sägen sowie den Blasbälgen in den Schmelzöfen der Eisenwerke.
Kleinere Wühren wurden aber auch von den Bauern gezogen zum Wässern ihrer Matten (Wiesen). Damit diese Kanäle wegen des oft langsam laufenden Wassers von den Seiten her nicht zuwuchsen, schlugen die Bauern ihre Wühren seitwärts wieder frei: mit einer solchen Wuhraxt. Benutzt wurden die Wuhräxte bis etwa gegen 1970. Danach mussten viele dieser Wühren zugeschüttet werden, um die Bearbeitung der Matten (Heu, Öhmd) mit modernen, großen Maschinen zu ermöglichen. (Paul Eisenbeis)
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