Das wichtigste Transportmittel für den Fernhandel auf der sog. Seidenstraße durch die Wüsten Innerasiens war das zweihöckrige baktrische Kamel.. Es war relativ kälteunempfindlich, konnte seinen Wasserbedarf für zwei Wochen speichern und transportierte ca. 250 kg bei einer Tagesleistung von 30 km.
Während der Regierung der chinesischen Tang-Dynastie (7.-9. Jh.) gelangten vor allem exotische Kostbarkeiten - lebende Tiere, wertvolle Edelsteine, Metalle und Stoffe aus dem Orient nach China. Das Kamel wurde zum Schlüsselmotiv für diesen Luxushandel. Aus Keramik geformt waren sie die wichtigsten und zahlreichsten Grabbeigaben für vornehme Verstorbene und begleiteten sie auf dem Weg ins Jenseits.
Das hier gezeigte Kamel aus dem Ethnologischen Museum Berlin ist in der klassischen Dreifarbenglasur (chin. Tang sancai) gestaltet und gehört wegen seine Größe und der Ausdruckskraft zu den prunkvollsten erhaltenen Exemplaren weltweit. (C.Müller, 9.3.2006)
Die Begleitfigur ( I D 36609 b) wird vermutlich nicht direkt zu dem Kamel mit Reiter gehört haben..
Erstveröffentlichung durch Thiele, Peter in: "Kunst der Welt in Berliner Museen", Museum für Völkerkunde, Band 2, Stuttgart, 1982, S.88-89
Angaben zur Herkunft:
Charlotte Fröhlich, Sammler
Tang-Dynastie (?)
China (Land)
de