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Ethnologisches Museum Nordafrika, West- und Zentralasien [I B 381]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=461803&resolution=superImageResolution#266272 (Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Ethnologisches Museum, Staatliche Museen zu Berlin / EM-Fotoatelier (CC BY-NC-SA)
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Schah Mohammed Kadschar

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Beschreibung

(Muhammad Schah, der 3. Kadscharenschah)
Kadscharen-Malerei, Öl auf Leinwand
Anläßlich seiner Orientreise hat Heinrich Petermann im August 1854 in Isfahan das Bild des Muhammad Schah (1834-1848) für 5 toman von einem Maler gekauft, der es für diesen Preis auch noch restaurieren mußte. Es soll dem Abgebildeten sehr ähnlich sein.
Vgl. Heinrich Petermann: Reisen im Orient, 1852-1855. Leipzig 1865
(Reprint Amsterdam 1976) Bd. 2, S.231

Anm.: Beide Bilder sollen die Jahreszahl 1846 tragen (Westphall-Hellbusch in 100 Jahre MV, S. 301).
Angabe Motamed: Kartusche links unten: "geschrieben von Abbas Tehrani 1263 (1846/7).
Die übrigen Kartuschen enthalten poetische Lobpreisungen des Schahs (siehe Ordner Information zu Sammlungsobjekten)

Veröffentlicht in Jens Kröger: 2004. Islamsische Kunst in Berliner Sammlungen, S. 200. Dortiger Abbildungstext: Porträt des Kadscharenherrschers Muhammad Schah. Herrscherporträts auf Ölgemälden waren in Iran nur unter dem bedeutendsten Kadscharenherrscher Fath-Ali Schah (1797-1834) verbreitet. Bereits von seinem Nachfolger und Enkel Muhammad Schah (1834-1848) scheinen weitaus weniger Porträts gemalt worden zu sein. Seine Regierungszeit ist als Übergangszeit gekennzeichnet durch die Einführung von Neuerungen. Zu den wenigen Gemälden gehört das Porträt in Berlin, das den Herrscher drohnend und mit großem Zepter zeigt. Eine fast unleserliche Signatur in der untersten linken Rosette der Bordüre in Goldbuchstaben könnte es als das "Werk des geringsten (Dieners) Ahmad (?) T...ni", vielleicht datiert (12)64 H/1847, ausweisen, des Hofmalers dieser Zeit. Besonderes Charakteristikum dieses Herrschers ist die Tatsache, dass er sich stets mit einem Porträtmedaillon seines Großvaters Schah Fath-Ali Schah auf der linken Brust porträtieren lässt - hier sogar mit dessen kahlem Schädel, seine Krone erscheint nur im Medaillonrahmen. Die europäische Uniform mit ihrem strahlenden Rot hängt damit zusammen, dass Muhammad Schah in seiner Regentschaft europäische Uniformen und Waffen für die iranische Armee einzuführen versuchte. Eine gewisse Kuriosität kann man dem Löwen, auf dem der europäische Thron steht, nicht absprechen. Ob hier ein repräsentatives Staatsporträt gemeint ist, ob es sich möglicherweise um eine Kopie eines solchen Gemäldes handelt, diesen Fragen muss noch weiter nachgegangen werden. Ein besonderes Merkmal dieses Gemäldes ist die umlaufende Inschrift mit einer Lobhymne auf den Herrscher in Kartuschen, wie sie besonders in der Malerei auf Gegenständen - z.B. Lack- und Emailmalerei üblich war. Während der Regierungszeit dieses Herrschers wurde der europäische Einfluss auch in der Malerei verstärkt. Erst in späterer Zeit unter dem Herrscher Nasr ad-Din Schah wurden allerdings Fotografien Grundlage der Malerei. Persischer Tradition entsprechen die prachtvolle juwelenbesetzte Agraffe auf der Astrachan-Fellmütze sowie die beiden juwelengeschmückten Armbänder (bazuband) und der Säbel. Auch die roten Fingernägel gehören in die Tradition persischer Herrscherporträts. Bereits auf früheren Porträts gehören juwelenbesetzte Vasen und Teppiche zum Repertoire herrscherlichen Glanzes. Das Gemälde wurde von Julius Heinrich Petermann (1801-1871) im august 1854 in Isfahan erworben. Petermann, Berliner Professor für orientalische Literatur brachte von seinen Orientreisen zahlreiche Antiquitäten und Handschriften mit, die sich in Berliner Sammlungen befinden. Er schreibt über das Gemälde nur kurz "Einmal brachte mir ein Maler ein schönes Ölgemälde, Muhammad Schah, den Vorgänger des jetzigen Schah (Nasr eddin Schah) fast in Lebensgröße darstellend, welcher, wie ich später erfuhr, sehr gut getroffen war." Petermann brachte es in gerolltem Zustand nach Berlin, und es kam wahrscheinlich zunächst in das Kupferstichkabinett, das es von dort 1877 an das Ethnologische Museum überwiesen wurde. Iran, vor 1854, Öl auf Leinwand, H 220 cm, B 125 cm.
Sammler: Petermann, Julius Heinrich

Material/Technik

Gemälde / Öl auf Leinwand

Maße

Bildmaß: 220,00 x 125,00 cm; Höhe x Breite x Tiefe: 234,5 x 137,5 x 8,5 cm

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Objekt aus: Ethnologisches Museum

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