Zu der Reihe der so genannten "Poem Paintings" gehört das im Ulmer Museum befindliche Gemälde von 1964 des Düsseldorfer Medienkünstlers Ferdinand Kriwet. Als Vorreiter in der Auseinandersetzung mit Medienkompetenz beschäftigte sich Kriwet bereits in den 1960er Jahren mit den Auswirkungen von Fernsehen, Werbung und Fotografie auf unsere "Sehgewohnheiten", indem er auf Theaterbühnen auftrat und in Hörspielen und Radiobeiträgen zu Wort kam. Kriwet selbst versteht sich als visueller Poet: Durch Sprache, die Wort und Bild zugleich symbolisiert, verleiht er seinen Werken den charakteristischen Ausdruck. So entwickelte er mit seinen "Rundschreiben" Texte, deren Inhalt und Bedeutung der Leser selbst entziffern musste. Doch es waren nicht nur die Sprechtexte oder die Fernsehbeiträge, die ihm zum Erfolg verhalfen. Mit seinen Neonschriften, Wandbemalungen und den Mixed-Media-Installationen wurde er zu einem anerkannten Künstler, dessen Werk die Präsenz des Themas in der Gegenwart bestätigt.
Rückseitig signiert und datiert "Kriwet 64".
Stiftung Sammlung Kurt Fried
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