Kleine, zoomorphe Steinskulptur. Die säugetierähnliche Figur besitzt einen dünnen, langen Körper, an dem vier kurze, gedrungene Beine ansetzen. Die Hinterläufe und der kurze, aufgestellte Schwanz der Gestalt wurden nur angedeuted. Das Wesen besitzt einen großen, ovaloiden Kopf, der direkt auf seinen Schultern liegt. Das Gesichtsfeld wird durch eine gravierte Linie von den übrigen Kopfpartien abgesetzt. Es zeigt kleine eingetiefte Augen und ein breites graviertes Maul. Die Gestalt scheint zwei lange Ohren zu besitzen, die sie nach hinten legt. Die Oberfläche des gut erhaltenen Objekts ist geglättet.
Calvo Mora et al. (1995: 97, no. 82) bilden eine nahezu identische Grünsteinminiatur ab, die sie zwischen 500d.C. und 500a.C. datieren. Soziale Bedeutung: Mason vermutet, daß die meisten Skulpturen der Capelladas-Pacayas-Gruppe Lesefunde sind. Er glaubt, daß ähnlich kleine Steinfiguren bei religiösen Zeremonien verwendet wurden (1945: 271, 280). Ihre einfache Form kann eine besondere kulturelle Tradition oder mangelnde handwerkliche Fertigkeiten anzeigen.
Kulturelle Bedeutung: die Gruppe wurde zuerst von Lehmann (1913) und Mason (1945) beschrieben. Sie umfaßt kleine, massive Skulpturen, die von den Fundorten Capelladas, Pacayas (beide bei Juan Viñas) und San Isidro de Arenilla (bei San José) stammen. Die Objekte stellen zoomorphe und anthropomorphe Wesen dar, die auf einer planen Basis stehen, hocken, knien, sitzen oder liegen. Sie können vogel-, affen-, katzen-, echsen- sowie männer- oder frauenähnliche Gestalten verkörpern. Die Figuren besitzen einen großen, runden Kopf, ein flaches Gesicht und einen breiten, eingetieften Mund. Ihre relativ kurzen Arme und Beine nehmen wenige, standartisierte Haltungen ein. Die Zeitstellung der Gruppe kann nicht zweifelsfrei bestimmt werden, da ihre archäologischen Kontexte unbekannt sind. Die kaum differenzierten Typen scheinen aufgrund ihrer Gestaltung auf die Periode V (1000-500d.C.) zu verweisen.
(Künne 2005)
Sammler: Lehmann, Walter
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