Der Keulenkopf, auf einen Schaft zu montieren, fand sich in der Nähe des Marduk-Tempels Esagila. Er gehörte zu den in Körben verwahrten Steinmaterialien, unter denen sich auch Gottessiegel und Reste eines Zepters befanden. Diese Fundzusammenhang aus der Nebukadnezar-Zeit (6. Jh. v. Chr.) könnte auf Reste eines Tempelschatzes hinweisen. Gestützt wird diese Deutung möglicherweise durch die Inschrift des Stückes, wonach der Stifter Ulaburariasch, ein Prinz aus der Kassitendynastie, späterer „König des Meerlandes“, war. Das Wissen um das Alter dieser Weihgabe sowie die Beachtung der auch hier verwendeten Fluchformel für das Entfernen des Namens dürften der eine Grund für die Aufbewahrung dieser Prunkwaffe über einen Zeitraum von annähernd eintausend Jahren gewesen sein. Sicher trug auch die Bewunderung für die sorgfältige Steinschneidearbeit dazu bei. [Joachim Marzahn]
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