Rand gesondert gefertigt. Dieser und die innere Buckelreihe vergoldet. Wappen mit drei durchgesteckten und von einer Gegenplatte auf der Unterseite gehaltenen Stiften befestigt. Dort die Marken und graviert: HANS RODE 1540. Der Name nochmals außen unter dem Rand leicht eingeritzt. Wappen mit Resten von gelbem, dunkelrotem und transluzidem Email.
Flache, in der Mitte hochgezogene Schale mit profiliertem Rand und drei Reihen sich nach innen verkleinernder, gegenläufig verschränkter und fischblasenförmiger Buckel, die der mittleren Reihe als Füße dienend. Jeder zweite der zwölf äußeren über eine Einschnürung mit einem der sechs inneren Buckel verbunden. Äußere und innere Buckel durch Grate maßwerkartig aufgeteilt, Mittelfeld der inneren Reihe aufgetrieben und vergoldet. Im Spiegel das Wappen des 1540 gestorbenen Lüneburger Bürgers Hans Rode, dessen Name mit Jahreszahl auf der Schalenunterseite erscheint.
Laut Auskunft der Kämmereirechnungen kam das Stück als Herwede (Nachlaßsteuer) an den Rat der Stadt: "Item 26 M vor Hans Roden wede – 1 sulueren Schale." Nach dem noch ganz der Gotik angehörenden Stil muß es aber erheblich vor 1540 entstanden sein. Ein verwandtes, etwas älteres Beispiel, das auch ein Wappen in der Mitte trägt, befindet sich in der Leipziger Thomaskirche.
Angaben zur Herkunft:
Heyno Schröder (Nachweiszeit: nahm 1515 seinen ersten, 1545 seinen letzten Lehrling an), zugeschrieben, Goldschmied
1515 - 1520
Herstellungsort: Lübeck
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