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Kunstgewerbemuseum [1898,219]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=887731&resolution=superImageResolution#1472956 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Saturia Linke (CC BY-NC-SA)
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Beweinung Christi

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Beschreibung

Im Mittelpunkt der Darstellung sitzt Maria unter dem Kreuz, die Hände klagend vor der Brust gefaltet. Sie blickt auf das Antlitz ihres Sohnes, dessen starrer Körper auf ihrem Schoß liegt. Johannes zur Linken hält den Kopf Christi mit der Dornenkrone in einem goldbestickten Tuch: Magdalena, zur rechten kniend, hat die linke Hand des Toten ergriffen und beugt sich zu ihr herab. Hinter dieser die Bildbreite füllenden Figurengruppe stehen im Mittelgrund seitlich die Kreuze, an denen die beiden Schächer, mit gebrochenen Knochen und blutenden Wunden, angebunden sind. Dem linken, „guten“ Schächer ist der Kopf auf die Brust gesunken, der Oberkörper des rechten, „bösen“ Schächers ist nach vorn gefallen. Der Hintergrund bietet Ausblick in eine weite Landschaft mit der Silhouette Jerusalems, einer befestigten Stadt mit Turmgruppen, am lichten Horizont. Der Himmel ist über und über mit Sternen und gestreckten Haufenwölkchen überzogen.
Die Proportionen der Figuren wirken regellos, die Gestalten besitzen auffallend kleine Köpfe im Verhältnis zu ihren Körpern. Das scheint nicht auf die Vorlage zurück zu gehen, wie der Vergleich mit anderen Werken zeigt. Einzelne Farbeffekte, wie die rot-gelben Kugelfrüchte an den Bäumen oder die gelb-grüne Dornenkrone Christi, können als spezifisch für den eigenwilligen Umgang des Emailleurs mit seinen farblichen Mitteln angesehen werden. Diese Farbeffekte basieren auf solchen mittelalterlicher Emailkunst. Ungewöhnlich ist das Fehlen von „Edelsteinen“ aus farbigen Glasflüssen, kugeligen Glasperlen (cabochons) in Nimben und Gewandsäumen vor allem, die für die frühen Werke Limousiner Emailmalerei sonst charakteristisch sind.
Ein Prototyp dieser in vielen Varianten auch in Malerei und Skulptur verbreiteten Pietà ließ sich bislang nicht bestimmen. Das ikonographische Vorbild ist aufgrund des Figuren- und Faltenstils in der niederländischen Kunst oder deren Einflußbereich zu vermuten. Aufgrund der hart geschnittenen Gesichtszüge diente als unmittelbare Vorlage womöglich ein Holzschnitt.
Das Format der Tafel und der Vergleich mit anderen Werken legen nahe, daß es sich hierbei um die Mitteltafel eines Triptychons gehandelt haben könnte. Die schmaleren Seitenflügel hätten dann womöglich Figuren stehender Heiliger gezeigt.
SN

Material/Technik

Kupfer, polychrome Emailmalerei, Goldmalerei

Maße

Höhe x Breite: 24 x 22,5 cm ohne Rahmen; Höhe x Breite: 32,6 x 38 cm mit Rahmen; Gewicht: 593,4 g

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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