museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Kunstgewerbemuseum [1935,51]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=887102&resolution=superImageResolution#3964405 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Stephan Klonk (CC BY-NC-SA)
1 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Fußbecher mit Darstellungen aus der Schöpfungsgeschichte

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Die leicht konische Kuppa aus tiefblauem Kobaltglas ist mit fünf Szenen aus der biblischen Schöpfungsgeschichte bemalt: In einer Küstenlandschaft ist die Erschaffung der Eva aus der Rippe Adams (Gen 2,21–23) dargestellt, daneben erscheinen in einem Rundrahmen Adam und Eva am Baum der Erkenntnis (Gen 3,1–7), gefolgt von der Szene der Vertreibung aus dem Paradies (Gen 3,23–24), die unter einem spitzbogigen Himmelsgewölbe spielt. Das nächste Rundbild zeigt Adam und Eva bekleidet und mit Grabstock und Spinnrocken in den Händen, den Werkzeugen ihres mühevollen irdischen Schaffens (Gen 3,16–19). Zwischen den beiden erscheinen ihre Söhne Kain und Abel. Den Abschluss des Zyklus bildet die Szene der Ermordung Abels durch seinen Bruder Kain (Gen 4,1–8) unmittelbar über der Darstellung der Erschaffung der Eva. Die bildräumliche Vereinigung von Schöpfungsakt und Brudermord verdichtet die Kernaussage der Bildfolge auf besonders eindringliche Weise.
Holzschnitte in zwei illustrierten Bibeln, die 1490 in Venedig und 1493 in Monteferrato erschienen sind, zeigen diese beiden Szenen in ganz ähnlicher Komposition und gleicher Figurensprache. Sie geben einen Hinweis auf die Entstehungszeit des kostbaren Fußbechers. Emailmaler benutzten häufig zeitgenössische druckgrafische Vorlagen für ihre Darstellungen. Die zwischen 1440 und 1520 in Venedig besonders florierende Kunst der Emailmalerei auf Glas zeigt, dass farblose Klarheit und kunstvolle Dünnwandigkeit damals noch nicht als die einzig erstrebenswerten Qualitäten des Materials galten. Vielmehr wirkte offenbar die aus dem Mittelalter stammende Vorstellung von farbigem Glas als Edelsteinersatz fort. Es ist bezeichnend, dass für die Ausführung der Malereien nicht etwa die Glashersteller, sondern spezialisierte Emailmaler verantwortlich waren. LL
Entstehungsort stilistisch: Venedig

Material/Technik

Blaues Glas, formgeblasen, Emailmalerei

Maße

Höhe: 18,6 cm; Durchmesser: 8,8 cm

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.