museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Kunstgewerbemuseum [1874,379]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=887992&resolution=superImageResolution#1473038 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Karen Bartsch (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Kurfürstenpokal aus dem Lüneburger Ratssilber

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Baluster, Trommeln, Ringe, Figuren, Köpfe, ovale Reliefs und Wappenschild gegossen und grob ziseliert. Bis auf Teile des Rollwerkornamentes, die kalt bemalt sind (nur in Resten erhalten), vollkommen vergoldet. Transluzider Grubenschmelz. Marken auf dem Fußrand. Linke Figur des Wappenschildes verloren.
Architektonisch aufgebauter Pokal mit figürlichen, von reichem Ornamentdekor gerahmten Darstellungen. Hoher, oben als Wulst über starker Einschnürung gebildeter Fuß, Rand getreppt. Auf der unteren, in eine Hohlkehle übergehenden Wölbung Roll- und Beschlagwerk mit drei vollplastischen Büsten – zwei Frauen, ein Krieger – und drei Ovalreliefs. Gegen diese versetzt entsprechende, ähnlich ornamentierte Reliefs in der oberen Wölbung, die von nackten, halb knienden Knaben gestützt werden, dazwischen je drei längliche, einen Eierstab bildende Buckel. In der Einschnürung profilierter Ring, darauf maureske Blattranken in Email. Ähnlicher Emaildekor, ergänzt durch drei springende Hirsche, auf der Schafttrommel. Vasenknauf reliefiert mit Rollwerk, Früchten, drei von kleinen Hirschen flankierten Kriegerköpfen und grotesken Masken; drei faunsgestaltige Spangen, als Zäsuren Zungenkränze. Unterer Teil der Kuppa entsprechend dem Fuß gestaltet, zylindrischer Teil zurückgesetzt. Unter Arkaden vor fein gepunztem Rankenmuster und alternierend mit reliefierten weiblichen Halbfiguren die sieben vollplastisch gegossenen Figuren der deutschen Kurfürsten, vier davon an ihren Attributen Pokal, Schüsseln, Schwert und Schlüssel als Böhmen, die Pfalz, Sachsen und Brandenburg erkennbar, während an Hand der beigegebenen Wappenscheiben in schlecht erhaltener Hinterglasmalerei nur Köln zu bestimmen ist. Breit ausladende Mündung mit graviertem Maureskendekor, abgesetzt durch Profilringe und Birnfries mit Löwenmasken. Auf dem Deckel, dessen Zungenrand weit überkragt, drei ovale Reliefs in Ornamentkartuschen, dazwischen vollplastische Kriegerbüsten. Der Deckelaufsatz variiert den Schaft, als Dekor Weinreben und Puttenköpfe. Als Bekrönung ein römischer Krieger mit Lanze.
Die figürlichen Reliefs stellen Ereignisse aus der alten Geschichte dar. Am Fuß unten die Wölfin mit Romulus und Remus, die Erbauung Roms und die Ermordung des Remus. Darüber drei römische Helden: Horatius Cocles verteidigt die Brücke, Mucius Scaevola verbrennt seine Hand und Marcus Curtius stürzt sich in den Abgrund. Am unteren Wulst der Kuppa die Flucht der Cloelia aus der Gefangenschaft bei Porsenna, ein Kampf mit einem Drachen und M. Valerius Corvus, der den Gallier ersticht. Auf dem oberen Kuppawulst Alexander, der Homers Werke in einen Schrein legen läßt, der Selbstmord des Cato (?) und ein Gastmahl. Die Reliefs des Deckels scheinen mit dem triumphalen Einzug eines Königs und dessen Gesetzgebung bzw. Rechtssprechung keine bestimmten Ereignisse zu schildern, sondern allgemein auf die Voraussetzungen eines guten Regiments hinweisen zu wollen. Im Inneren des Deckels und unter dem Fuß runde Reliefs mit Darstellungen Susannas und den Alten bzw. Rebekkas und Eliesers am Brunnen. Ihnen zugeordnet jeweils drei vollplastische Putten, wovon jene im Deckel mit Früchten in der Hand vor einem gravierten Parkhintergrund erscheinen.

Material/Technik

Silber, getrieben, gegossen, vergoldet und bemalt. Email

Maße

Höhe x Durchmesser: 60 x 21,7 cm (oben); Gewicht: 4354 g

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.