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Kunstgewerbemuseum [W-1981,82]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=881717&resolution=superImageResolution#5241182 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Hans-Joachim Bartsch (CC BY-NC-SA)
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Gelbes Lackkabinett mit chinoisen Szenen und Vögeln aus dem Palazzo Graneri in Turin

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Beschreibung

Turin, Hauptstadt des Königreiches Piemont und Residenz der vom spanischen Erbfolgekrieg begünstigten Savoyer, wurde im 18. Jahrhundert zum nach Venedig wichtigsten Zentrum der italienischen Lackmalerei.
Die lackierte Vertäfelung stammt aus dem Ende des 17. Jahrhunderts in Turin erbauten Palazzo Graneri, der bereits in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts Umbauten erfuhr, als ihn der Erbe Carlo Gaspare Graneri bewohnte. Er ließ am Ende der Enfilade des herrschaftlichen Appartements hinter dem Schlafzimmer zwei kleine Kabinette mit chinoiser Lackkunst einrichten, die vermutlich dem Turiner Pietro Massa zuzuschreiben sind. Während das eine als Schreibkabinett diente (und noch heute an Ort und Stelle ist), wurde das heute in Berlin befindliche Kabinett als Ankleidezimmer genutzt. Betrat man es vom Schlafzimmer her, lag gleich rechts der verspiegelte Durchgang zum chinoisen Vorraum und zur Linken die Stirnwand mit dem Balkonaustritt zum Hof. Die zweite Tür auf der Zugangswand führte zum Diensttrakt des Palastes, während sich hinter den beiden großen Türen der gegenüberliegenden Wand wie auch hinter den schlanken Türen in den Ecken Kleiderschränke befanden.
Das gesamte Kabinett hat einheitlich zitronengelbe Wandflächen, die den Hintergrund geben für eine Malerei in kräftig bunten Farben. Die große zentrale Bildtafel reicht bis auf den Boden herab und scheint dem Besucher einen unmittelbaren Austritt in die von Vögeln und Insekten bevölkerte Landschaft zu bieten. Die vier großen Türtafeln erzählen Episoden einer kriegerischen Geschichte, die offenbar im fernen China spielt. In diesen komplexeren Bildkompositionen wird ein Grundproblem der europäischen Chinamode anschaulich: Der bemühte Verzicht auf typisch europäische Gestaltungselemente wie Zentralperspektive und Modellierung der Personen wird immer wieder durch erkennbar westliche Figurenkompositionen gebrochen. Das Turiner Kabinett ist so in seiner Mischung aus freier Nachahmung und versuchter Anverwandlung der fernen Welt ein schönes Beispiel für die dekorative Kraft, die in der Symbiose europäischer und fernöstlicher Dekorationskunst liegt.
ASt

Entstehungsort stilistisch: Turin

Material/Technik

Ölmalerei auf kaschierter Leinwand, Spiegel (teilweise ergänzt), Konstruktionshölzer: Nussbaum und Pappel

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: Raumgröße: 252 x 529 x 345 cm

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Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

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