Der Bildhauer Adolf Amberg (1874–1913) entwarf 1904/05 für die Verlobung des preußischen Kronprinzen Wilhelm (1882–1951) mit Cecilie von Mecklenburg-Schwerin (1886–1954) einen aus Figuren, Schalen und Leuchtern bestehenden Tafelaufsatz, der wohl in Silber ausgeführt werden sollte. Im Zentrum stehen die Personifikationen des Brautpaares als Europa auf dem Stier und als reitender antiker Held. Vertreter der ganzen Welt, heutiger und vergangener Kulturen, nähern sich huldigend in einer kunstvoll arrangierten Choreografie.
Nachdem Kaiserin Auguste Viktoria (1858–1921), die Mutter von Kronprinz Wilhelm, den Entwurf abgelehnt hatte, erwarb die Königliche Porzellanmanufaktur Berlin die Modelle und setzte sie seit 1908 sukzessive um. Der in Unterglasurfarben bemalte Zug wurde erstmals komplett auf der Großen Berliner Kunstausstellung 1911 gezeigt. LG
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