Runde Schale auf kupfervergoldetem Fuß mit Rautenrelief. Der Mündungszone ist ein Reif mit gravierten Dreiecken und Herzblättern umgelegt. Gefäße dieses Typs, auch "Kopf" genannt, waren meist mit einem gleichgeformten Deckel versehen, so daß beide, das Ober- wie das Unterteil als Trinkgefäß oder als Deckel verwendet werden konnten. Sie waren aus Buchs-, Birn-, Ahorn- oder Fichtenholz, wurden auf der Drehbank geformt und fast immer mit Montierungen aus Edelmetall oder vergoldetem Kupfer versehen. Aus zahlreiche Quellen geht hervor, daß den Doppelbechern im Zusammenhang mit der Sitte des Minnetrunkes auf bestimmte Heilige Bedeutung zukam. Anlaß gab der Antritt von Reisen oder der Beginn anderer wichtiger Unternehmungen. Wurzelholz, so glaubte man, teile den Getränken einen besonders guten Geschmack mit und zöge das Gift aus ihnen heraus. F.D.
Entstehungsort stilistisch: Süddeutschland (Oberrhein?)
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