Die markante Form der dreibogigen Kaminplatte wurde um 1600 mehrfach verwendet. Sie erscheint jedoch stets unterschiedlich geschmückt. Die vier Figuren der Anbetung der Könige auf dieser Platte sind das Werk des Frankenberger Formschneiders Philipp Soldan, der neben Modeln für die Eisengusshütte des Klosters Haina auch Holz- und Steinbildwerke schuf und als bedeutender Bildhauer der deutschen Spätrenaissance gilt. Die Nutzung der Gussformen noch ein halbes Jahrhundert nach ihrer Entstehung ist deutlicher Ausdruck eines stilistischen Beharrungsvermögens, das gerade an Eisengussarbeiten häufig zu beobachten ist. Verantwortlich für die Wiederverwendung der Modeln Soldans ist vermutlich sein Schüler Heinrich Bunsen, dem die beiden alttestamentlichen Figuren Gideons und Josuas im oberen Bildfeld zugeschrieben werden. LL
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