Der Altarstein aus weißem Marmor ist in eine schlichte Tafel aus Eichenholz eingelegt. Ein Metallbeschlag war niemals vorhanden. Vielmehr ist das Holz an der Oberseite und an den Kanten rot gefasst. Die Farbe ist über einem nur teilweise erhaltenen Kreidegrund in mindestens zwei Schichten aufgetragen, wobei ein dunkleres Rot über einer beschädigten ersten (?) hellroten Fassung liegt. Es existiert bislang noch keine Pigment- und Bindemittelanalyse.
Die Altarplatte wurde durch vier offenbar nachträglich über Eck angebrachte schmale Messingbleche fixiert, von denen nur zwei erhalten sind. Das Reliquiensepulchrum des Portatile ist von der Unterseite aus zugänglich und durch eine aufgenagelte geschmiedete Eisenplatte verschlossen.
Wie bei dem tafelförmigen Tragaltar Inv. Nr. W 27 gibt es keinerlei stilistische Hinweise auf die Entstehungszeit des Werkes. Eine dendrochronologische Altersbestimmung des Holzes ist wegen der fast vollflächige erhaltenen Farbfassung an den seitlichen Schnittflächen problematisch.
Das queroblonge Format des Altarsteins sowie die Proportionen der an den Lang- und Schmalseiten unterschiedlich breiten Ränder der Holztafel verweisen unter morphologischem Aspekt auf die Zugehörigkeit zu einer Gruppe weitgehend schmuckloser tafelförmiger Tragaltäre im Kopenhagener Nationalmuseum, im Damenstift Isenhagen, in der Benediktinerabtei Michaelbeuern und im Diözesanmuseum Brixen, die in das 11. bis 13. Jahrhundert datiert wird. LL
Historischer Standort: Braunschweig, St. Blasius
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