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Kunstgewerbemuseum [1884,1925]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1632119&resolution=superImageResolution#3418673 (Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Kunstgewerbemuseum, Staatliche Museen zu Berlin / Hans-Joachim Bartsch (CC BY-NC-SA)
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Prunkstube aus Schloss Haldenstein bei Chur

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Beschreibung

Der aus Mailand stammende Johann Jacob Castilion war Gesandter des französischen Königs Franz I. und kam 1541 durch Heirat zur Herrschaft über Haldenstein. Zwischen 1544 und 1548 erweiterte er das stattliche Renaissanceschloss zu einer vierflügeligen Anlage. Im neu erbauten Südtrakt der Anlagen lagen im Erdgeschoss die Repräsentationsräume und im ersten Obergeschoss die herrschaftlichen Wohnräume, darunter auch diese Prunkstube.
Beim Eintreten in das Zimmer fällt der Blick auf ein Portal mit balkonartigem Aufsatz, durch das man zu der angrenzenden Schlafkammer gelangte. Die beiden ungewöhnlich großen Fenster zur Linken gaben den Blick auf die Berge im Süden frei und tauchten den Raum in helles Licht. Rechts vom Eingangportal stand vor der gekalkten Ofenecke ein großer dunkelgrün glasierter Graubündner Kachelofen, der im Gebirgsklima für gehobenen Wohnkomfort sorgte. Wie sonst nur in der Schlafkammer sind die Wände und auch die Decke dieser Prunkstube mit Holztafeln verkleidet („vertäfelt“), während breite Fußbodendielen zur allgemeinen Ausstattung herrschaftlicher Räume gehörten.
Die Wandgestaltung folgt einer architektonischen Gliederung, die Postament-, Haupt- und Attikageschoss und abschließenden Fries unterscheidet. Wesentlichen Anteil an der Raumwirkung haben neben der mächtigen kassettierten Decke und der feinen, von Putten, allerlei Getier und Grotesken bevölkerten Rankenschnitzerei im Fries die reich ausgeführten Marketeriebilder in der Attika, der schmalen Wandfläche zwischen zwei Geschossen, und in den Türfüllungen. Zu sehen sind farbige Idealarchitekturen mit beeindruckender perspektivischer Wirkung und – höchst bemerkenswert – die Ansicht von Schloss Haldenstein. Diese Vedute des soeben fertiggestellten Neubaus bildet beim Betreten des Raumes gleichsam den Auftakt der Bildfolge und ist ein gelungenes Symbol für die Kunst der Renaissance.
ASt

Material/Technik

Konstruktionshölzer: Kiefer, Fichte; Profile: Lärche; Schnitzwerk: Linde, Ahorn; Furniere: Ahorn, Nussbaum, Blumenesche, Pappel (grün gefärbt), verschiedene (Obst)hölzer

Maße

Höhe x Breite x Tiefe: 350 x 648 x 578 cm (Raumgröße)

Links/Dokumente

Kunstgewerbemuseum

Objekt aus: Kunstgewerbemuseum

Das 1867 gegründete Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen zu Berlin ist das älteste und größte seiner Art in Deutschland. Es beherbergt...

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