Oberer Teil einer Vase mit zwei Henkelansätzen auf der Schulter, die den Dekor der Vase in zwei Hälften teilen, mit blauer und Lüsterbemalung. Der Körper war ursprünglich mit feiner Lüstermalerei überzogen, von der heute nur noch Reste zu erkennen sind. Stattdessen dominiert der blau gezeichnete Dekor: Am Körper ist ein geteilter Fries mit sechs blauen achtstrahligen Sternen mit Flechtbandfüllung eingelassen. Darüber finden sich versetzt blaue kreisrunde Medaillons mit floraler Füllung. Der Hals ist durch ein Lüsterflechtband in zwei horizontale Dekorzonen unterteilt: In der unteren Zone sind zwei Mal fünf Lüstermedaillons mit floraler Inschrift auf blauem Grund eingelassen. In der oberen Zone sind Halbmedaillons mit blauem floralem Dekor aufgereiht. Am Rand des abgebrochenen Henkels verläuft eine blaue Inschrift. Die Bezeichnung „Alhambravase“ verdankt dieser Vasentyp der Alhambra in Granada. Die Alhambra war die Residenz der letzten muslimischen Herrscher Spaniens, den Nasriden (regierten 1232-1492). Tatsächlich wurden aber nur zwei Vasen in der Granada selbst gefunden, weshalb die Bezeichnung eher als Referenz auf die Pracht am Nasridischen Hof verstanden werden kann. Nur acht Vasen sind intakt erhalten, andere, unter anderem dieses Berliner Stück, sind als Fragmente überliefert. Vollständig konnten sie etwas ein bis eineinhalb Meter hoch sein und hatten die Form einer Amphore. Die Nutzung dieser Gefäße ist nicht ganz klar; ihre feine und kostbare Gestaltung lässt eher eine rein dekorative Funktion vermuten. Vielleicht dienten sie aber auch der Wasseraufbewahrung. Die hier abgebrochenen Henkel, die an Flügel erinnern, sind charakteristisch für diese Vasen, sind aber rein dekorativ.
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