Wandscherbe eines großen bauchigen Gefäßes aus gelber Irdenware. Außen wird der Gefäßkörper von einem weißen Anguss und einer dunklen, türkisgrünen Glasur bedeckt. In den Vertiefungen der engen Drehrillen der Innenseite ist die Glasur mit dunkler Färbung zusammengeflossen. Ein großer Fleck scheint aus der Orientierung des Gefäßes im Brennofen zu resultieren. Der kleine Bildausschnitt der vom Zentrum der Gefäßwand stammenden Scherbe zeigt ein komplexes, schwer zu entschlüsselndes Dekor. Von Zahnfriesen oben und unten gerahmt steht links einer breiten vertikalen Leiste mit einer eingestempelten Reihe dreier Punkte ein stark abstrahiertes, nach rechts gewandtes Tier mit erhobenen Kopf. Die beiden Vorderbeine berühren eine dünne Horizontlinie. Dasselbe Motiv scheint heraldisch gespiegelt rechts der Leiste wiederholt worden zu sein. Da der Rahmen des Bildfeldes fehlt, sind keine genaueren Angaben möglich. Verwandte Fragmente mit besser rekonstruierbarer Gefäßform ermöglichen aber eine Vorstellung vom Aussehen des Objektes (vgl. Kt.I 43.2, 5 und KtW 19). Die Scherbe fand sich bei den Ausgrabungen im östlichen Stadtgebiet Ktesiphons, vermutlich in der islamischen Siedlung Salman Pak.
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