Fragmentierte spätparthische Terrakotte in Form eines Reiters. Sie kann als Votivgabe oder Bestandteil eines Grabinventars gedient haben. Der auf einem Pferdchen aufgesetzte Oberkörper mit ehemals fein modelliertem Gesicht mit noch erkennbarer Augenpartie, einer aufgestellten, einer phrygischen Mütze ähnlichen Kopfbedeckung oder Spitzmütze und von den Schultern herabhängenden, die Arme akzentuierenden Gewandfalten wurde in einem Model hergestellt. Das Pferd ist dagegen aus einem Tonwulst mit stämmigen Beinen frei geformt. Die Schnauze schmiegt sich eng an den Hals, der Kamm ist hoch aufgestellt. Die Körper der Figuren sind mit groben Fingerkniffen an einander gesetzt, beim oxidierenden Brand entstanden in diesem Bereich Schwundrisse im Material. Der Reiter wurde im Rahmen der Ktesiphon-Grabungen im Süden des Qasr bint al-Qadi bei der Anlage eines langen Schnittes durch das nördliche Ende einer Landzunge im oberen Schutt des südlichen Schnittbereichs geborgen.
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