Diese Grabstele erinnert in ihrem äußeren Aufbau an Grabaltäre der spätägyptischen Zeit, die aus Stein gearbeitet wurden. Lichthäuschen aus gebranntem Ton (vgl. Inv. 9427) sind aus hellenistisch-römischer Zeit bekannt und dürften die Formgebung dieses Stelentypus beeinflusst haben. Sie wurden als Grabbeigaben oder im Grabkult verwendet. Vergleichbare Grabstelen mit Lichtnischen aus christlicher Zeit werden im Koptischen Museum zu Kairo aufbewahrt.
Die Kalksteinnische mit Lichtnische ist als Naos gestaltet und mit einem glatt gearbeiteten Rahmen umgeben. Im oberen Bereich ist eine Hohlkehle ausgearbeitet und im eingerahmten Innenfeld eine dreieckige Lichtnische eingeschnitten. Links und rechts dieser Nische sind jeweils ein Palmzweig eingeritzt und ein Palmstamm mit Zweigen im Hochrelief ausgeführt. Die geritzten Palmzweige, aber auch die Palmstämme beugen sich zur Spitze der Lichtnische. Am oberen Querbalken der Rahmung ist eine Girlande bogenförmig befestigt. In die Hohlkehle, auf dem Querbalken und in die Nische der bogenförmigen Girlande ist eine Inschrift in koptischer Sprache eingeritzt, die sich nicht mehr vollständig entziffern lässt. Jedoch sind die koptischen Buchstaben deutlich zu erkennen. Innerhalb des Girlandenbogens ist der Name »Martha« zu lesen. Dieser Name lässt die Vermutung zu, dass die Grabstele mit Lichtnische für eine Christin bestimmt war.
Herkunft (Allgemein): Ägypten, Luxor
de