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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Museum für Byzantinische Kunst [4608]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=1586103&resolution=superImageResolution#5048320 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Fotograf unbekannt (CC BY-NC-SA)
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Runder Besatz mit Szene aus der Josefsgeschichte

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Beschreibung

Bis auf eine größere Fehlstelle im oberen linken Teil ist der mittelgroße runde Besatz in recht gutem Zustand. Er besticht vor allem durch seine Farbintensität. Das zentrale Bildfeld ist von der üblichen dreiteiligen Randzone eingerahmt. Der Perlstab innen, die gereihten Knospen in der Mitte und die verzahnten Winkelmotive außen erscheinen jedoch stärker stilisiert als beispielsweise bei den großen Orbiculi mit zyklischer Darstellung auf der Tunika Inv. 9109 + 9110. Die Bildzone in der Mitte ist horizontal geteilt. Oben sind drei Figuren zu sehen. Die beiden äußeren sind gleich gestaltet und jeweils zum Rand ausgerichtet. Ihre Gewänder bestehen aus ineinander liegenden, gebogenen blauen und grünen Streifen. Beide Figuren haben dunkles Haar mit einigen hellen Strähnen. Die rechte Gestalt hält mit ihrer leicht vorgestreckten Hand einen gekrümmten Stab, die mittlere wendet sich nach links. Ihr Kopf war ursprünglich von einem hellblauen Nimbus umgeben, von dem noch Reste zu erkennen sind. In den leicht vorgestreckten Händen hält sie einen hellen, pokalartigen Gegenstand mit einem blauen Dekor in der Mitte.
Obschon die linke Bildhälfte zerstört ist, kann der Orbiculus den Josefswirkereien zugeordnet werden, denn die beiden rechten Figuren sind auf anderen Orbiculi, zum Beispiel aus Krefeld, Lyon, Paris und Wien, abgebildet. Dort schließt sich aber links eindeutig eine kniende Person an (Krefeld, Deutsches Textilmuseum Inv.00038). Zwischen dieser und der mittleren Gestalt befindet sich ein trapezförmiges Objekt, das als Josefs Gewand zu deuten ist. Hier ist also die Opferszene dargestellt. Auf dem Krefelder Besatz ist im Rücken der knienden Figur ein Tier zu sehen. Eigentlich müsste es der Bock aus der Opferszene sein, doch ähnelt es eher einem Vogel. Die Gestaltung der Szene auf dem Berliner Orbiculus entspricht offenbar nicht den genannten Vergleichsstücken. Nur die mittlere Gestalt, Josef, gehört zur Opferszene. Nach dem Zyklus müsste ihr rechts der Bruder folgen, der Josef zum Verkauf anbietet. Sein typisches Attribut ist ein senkrecht erhobener Stab, der bei der rechten Gestalt auf dem Berliner Orbiculus zumindest noch angedeutet ist. Insofern wäre die Erzählfolge hier stimmig. Die in Resten erhaltene linke Figur scheint eine spiegelbildliche Wiederholung der rechten Figur zu sein. Dadurch wird die Szenenabfolge durcheinander gebracht. Dem Wirker war offenbar die symmetrische Gestaltung wichtiger als der inhaltliche Zusammenhang der Geschichte. Was mit dem pokalartigen Gebilde in den Händen der mittleren Gestalt gemeint ist, bleibt unklar. Auf dem Orbiculus in Krefeld füllt eine liegende Figur das untere Bildfeld aus. Ob sie den träumenden Josef darstellen soll, ist fraglich, denn den Kopf Josefs umgibt selbst in stark abstrahierter Wiedergabe so gut wie immer ein Nimbus. Ohne einen solchen wird er nur in der Szene abgebildet, in der er mit dem Ismaeliter auf dem Rücken eines Reittiers sitzt, um nach Ägypten zu ziehen. Auch in weiteren Details weicht die Figur deutlich vom schlafenden Josef ab. Ihr merkwürdig verbogenes Bein spricht eher dafür, dass hier um 90° versetzt der Bruder abgebildet ist, der den Bock anstelle von Josef tötet.
Die untere Bildhälfte des Berliner Besatzes zeigt einen stark stilisierten Lebensbaum, dessen weit ausladende, rechtwinklig von einer dreieckigen Krone abzweigende Äste die Standlinie für die obere Figurengruppe bilden. Den Baum flankieren zwei Vögel, die ihm den Rücken zuwenden.

Cäcilia Fluck (2017)

Herkunft (Allgemein): Ägypten

Material/Technik

Wolle & Leinen, Wirkerei auf Leinenkette

Maße

Höhe x Breite: 20 x 20,5 cm

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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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