Das Fragment stammt von einem Kleid aus grüner Wolle. Erhalten ist eine Schulterpartie mit Halsöffnung. Die Halsöffnung ist halbrund ausgeschnitten und von einer Borte eingefasst, die auf rotem Grund mit hellen und blauen Rautenmotiven gemustert ist. Die Borte wurde durch mehrere keilförmige Abnäher gerundet. Eine gleiche, aber gerade Borte verläuft im Nacken der Halsöffnung und über die gesamte Schulterbreite hinweg. Am linken Rand des Fragmentes stößt die Schulterborte im rechten Winkel auf einen kurzen Abschnitt einer gleichen Borte. Diese saß über der Armöffnung des Kleides. Es besaß keine angesetzten, sondern angeschnittene, nur die Schultern überlappende Ärmel. Die Unterseite der Ärmel vergleichbarer Kleider geht dabei häufig in konkav eingezogene Seiten über. Ob dies auch beim vorliegenden Kleid der Fall war, ist ungewiss, da die Seitenpartien fehlen.
Abnutzungsspuren bezeugen den intensiven Gebrauch dieses Kleides: am rechten Schulterbereich befand sich eine verschlissene oder eingerissene Stelle im Gewebe, die mit blauem Faden gestopft wurde. Auch der Nackenbereich der Halsöffnung war offenbar stark beansprucht, denn er wurde mit einem unterlegten Gewebestreifen verstärkt.
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