Die beiden Fragmente gehörten vermutlich zu einer Verschlussplatte eines Wandfachgrabes (loculus). Das in Ritztechnik (Graffito) eingetiefte Bild zeigt ein Mädchen, das in einem durch eine Ranke angedeuteten paradiesischen Garten sitzt. In der erhobenen linken Hand hält es einen Vogel, vermutlich eine Taube. Mit Daumen und Zeigefinger der rechten Hand greift es behutsam nach einem Schmetterling. Darstellungen von Tauben haben sich hundertfach auf Loculusplatten erhalten, Schmetterlinge jedoch nur zwei weitere Male. Beide Tiere sind Symbole der Seele.
Das Mädchen ist mit einer Ärmeltunika und einem Kittelchen bekleidet, dessen Halsausschnitt und senkrechter Saum mit einer bestickten Borte verziert sind. Ein Gürtel mit großer runder Schließe hält ihn zusammen. Ob das bestattete Mädchen Christin oder Heidin war, lässt sich nicht sagen.
Entstehungsort stilistisch: Rom
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