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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [3115]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=869731&resolution=superImageResolution#1639387 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Dr. Tobias Kunz (CC BY-NC-SA)
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Kopfkonsole

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Beschreibung

Bei der ausdrucksstarken Kopfmaske handelt es sich um eine ehemalige Gewölbekonsole, wie die schrägen Ansätze über Stirn und Haarlocken und die rückseitigen Befestigungsspuren zeigen. Das männliche Gesicht ist bartlos und hat ein kräftiges Kinn, einen breiten Mund mit stark geschwungenen, fast wulstigen Lippen und eine sehr breite Nase mit großen Löchern, ausgeprägten Nasolabialfalten und hohe, kantige Wangenknochen. Als Ausdruck der Anstrengung infolge der tragenden Funktion können die halb geschlossenen, weit außen liegenden Augen, die angespannten wulstigen Augenbraun und die kräftigen Horizontalfalten auf der hohen Stirn gedeutet werden.
Es kann sich um keine Eckkonsole gehandelt haben, sondern um die Gewölbestütze an der Wand eines mehrjochigen Raums. Geht man davon aus, dass das Stück tatsächlich aus der 1823 abgerissenen Sint-Janskerk in Sluis bei Brügge stammt, kämen sicherlich in erster Linie die Seitenschiffe, aber auch eine Vorhalle oder Sakristei in Frage. Die überlieferte Bauzeit der Johanneskirche in Sluis (Mitte 14. Jahrhundert) passt gut zum stilistischen Befund. Menschliche und vor allem Kopfkonsolen sind Allgemeingut der hochgotischen Architektur in Flandern und Brabant, besonders zahlreich sind solche Konsolen aus der Mitte und zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts, zu den frühen Belegen gehören die Konsolen in der Sint-Martinusbasiliek in Halle, in der Pfarrkirche in Vilvoorde, am Portal der Martinskirche in Asse und im Archivzimmer von St. Sulpitius in Diest (alle Mitte 14. Jahrhundert).

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)

Entstehungsort stilistisch: Niederlande

Entstehungsort stilistisch: Flandern

Historischer Standort: Sint-Janskerk in Sluis?

Material/Technik

Kalksandstein

Maße

Höhe: 19,5 cm; Breite: 25 cm; Tiefe: 12 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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