museum-digitaldeutschland
STRG + Y
de
Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [AE 440]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=862442&resolution=superImageResolution#5398238 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Dr. Tobias Kunz (CC BY-NC-SA)
0 / 1 Vorheriges<- Nächstes->

Kapitell mit Tierornamentik

Kontakt Zitieren Datenblatt (PDF) Originalversion (Datensatz) Entfernung berechnen Zum Vergleich vormerken Graphenansicht

Beschreibung

Das stark verwitterte und bestoßene, figürliche Kapitell ist aus einem Stück mit der schrägen Kämpferplatte gearbeitet, deren längsrechteckiger, ausladender Grundriss durch die Beschädigungen im oberen Bereich der Schmalseiten reduziert wurde. Über einer dem Halsring entwachsenen dreiblättrigen Blüte stehen jeweils zwei gespiegelte Fabelwesen mit sich einander zuwendenden Vogelleibern. Die raubtier- oder drachenartigen Köpfe mit kleinen Ohren und geschlitzten Augen hingegen sind nach hinten gedreht, den Mäulern entspringt ein blütenartiger Feuerstrahl.
Das Kapitell hat ursprünglich zwei Arkaden getragen, die zu einem Fenster, einer Galerie oder zu einem Kreuzgang gehört haben. Dabei zeigte eine der Schmalseiten zum Kreuzgang bzw. Innenraum, die ursprüngliche Länge des Kämpfers entsprach der Stärke der darüber liegenden Mauer. Kämpferkapitelle dieser Größe und von einer im Kämpferbereich ähnlich gestreckten Gestalt finden sich in großer Zahl vom 11. bis ins 13. Jahrhundert. Zudem spricht der hohe Verwitterungsgrad für eine weitgehend ungeschützte Aufstellung, was bei allen genannten Verwendungsmöglichkeiten der Fall gewesen sein könnte. Aufgrund der schlichten, sich viermal wiederholenden Komposition ist die Platzierung an einer höher gelegenen Stelle, zum Beispiel an der Galerie eines Turms, vielleicht am wahrscheinlichsten.
Die starke Zerstörung und die relativ unspezifische Motivik erschweren eine genaue Zuordnung. Allein die Form des Kapitells, der Blattrankenfries und die Fabelwesen sprechen für eine spätromanische Entstehungszeit, das Material allgemein für den norddeutschen Raum. Der Verzicht auf verschlungene Kompositionen und differenzierte Plastizität erschwert eine präzisere Zuordnung etwa zum niederrheinischen Kunstkreis, in dem ähnliche Motive durchaus geläufig waren.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)

Entstehungsort stilistisch: Norddeutschland

Material/Technik

Muschelkalkstein

Maße

Höhe: 27 cm; Breite: 32 cm; Tiefe: 27,5 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Wie ein Wasserschloss erhebt sich das Bode-Museum an der Spitze der Museumsinsel Berlin. Es wurde in den Jahren 1897 bis 1904 durch den Architekten...

Das Museum kontaktieren

[Stand der Information: ]

Hinweise zur Nutzung und zum Zitieren

Die Text-Informationen dieser Seite sind für die nicht-kommerzielle Nutzung bei Angabe der Quelle frei verfügbar (Creative Commons Lizenz 3.0, by-nc-sa) Als Quellenangabe nennen Sie bitte neben der Internet-Adresse unbedingt auch den Namen des Museums und den Namen der Textautorin bzw. des Textautors, soweit diese ausdrücklich angegeben sind. Die Rechte für die Abbildungen des Objektes werden unterhalb der großen Ansichten (die über ein Anklicken der kleineren Ansichten erreichbar werden) angezeigt. Sofern dort nichts anderes angegeben ist, gilt für die Nutzung das gerade Gesagte. Auch bei der Verwendung der Bild-Informationen sind unbedingt der Name des Museums und der Name des Fotografen bzw. der Fotografin zu nennen.
Jede Form der kommerziellen Nutzung von Text- oder Bildinformationen bedarf der Rücksprache mit dem Museum.