Dieses Relief mit Porträt zeigt einen bartlosen Mann im Profil. Er trägt Barett, ein Hemd, und darüber eine "Pelzschaube" - einen Mantel mit Pelzkragen, der ausschließlich von der Oberschicht verwendet wurde.
Dieses Medaillon ist das Holzmodell für eine Bronze. Im Gegensatz zu Italien, wo Wachs verwendet wurde, arbeiteten die Deutschen mit Holz oder Stein. Der große leere Raum um die Figur ist bemerkenswert. Da eine Inschrift fehlt, können wir davon ausgehen, dass dieser Bereich für eine Randabdeckung freigehalten wurde.
Diese Medaille wurde im Umfeld von Friedrich Hagenauer hergestellt, der zusammen mit Hans Schwarz, Christoph Weiditz, Hans Daucher und Matthes Gebel, als ein herausragender deutscher Renaissance-Medailleur gilt. Er war der Sohn des Schnitzers Nikolas Hagenauer - in Spanien als Nicolás de Haguenau bekannt - der Schöpfer der expressiven Figuren des Straßburger Münsters und am Schrein des Isenheimer Altars in Colmar. Friedrich Hagenauer gelangte über Nürnberg, Passau, Regensburg und Salzburg 1526 nach Augsburg. Dort stellte er eine große Anzahl von Medaillen her, von Persönlichkeiten wie dem Humanisten Konrad Peutinger oder dem Münchner Patrizierpaar Sebastian und Ursula Ligsalz. Alle Arbeiten sind durch ein sehr flaches Relief gekennzeichnet.
Entstehungsort stilistisch: Augsburg
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