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Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst Skulpturensammlung [1/69]
http://www.smb-digital.de/eMuseumPlus?service=ImageAsset&module=collection&objectId=863440&resolution=superImageResolution#4190686 (Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin CC BY-NC-SA)
Herkunft/Rechte: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst, Staatliche Museen zu Berlin / Antje Voigt (CC BY-NC-SA)
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Muttergottes auf dem Löwen

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Beschreibung

Die kompositorischen Möglichkeiten einer vollrunden Figur sind durch extreme Drehungen und die sich schlagartig verändernden Ansichten der Statuette voll ausgenutzt. Seiner Funktion als Sockel gemäß ist der geduckt hockende Löwe mit nach vorn gewandtem Kopf relativ blockhaft und in seinen vier Ansichtsseiten noch klar differenziert; doch strahlt auch er durch die bedrohlich sprungbereite Haltung Dynamik und Unruhe aus. Auf ihm steht die Muttergottes mit Kind, deren anatomisch abstrakte Figurenauffassung, kontrastreiche Komposition und unorganische Torsionen sofort ins Auge fallen. Über dem rechten Standbein lädt die Hüfte stark aus, um das allerdings nahezu in Höhe der Schulter getragene und nur leicht von der rechten Hand gehaltene Kind zu stützen. Die ursprünglich angesetzte (fehlende) linke Hand zeigte in Hüfthöhe nach vorn und dürfte ein Zepter gehalten haben. Der Oberkörper ist annähernd diagonal nach rechts geschwungen, das Haupt in die Gegenrichtung, zum Kind hin. Dabei fällt auf, dass Maria ihren Kopf vom frontalen Betrachter abgewandt hat, dem sie nur noch das Halbprofil darbietet. Durch eine unmittelbare Zuwendung zum Kind ist diese Drehung nicht motiviert; die Muttergottes blickt vielmehr mit weit geöffneten Augen in die Ferne und scheint ein schräg vor ihr befindliches Objekt zu fixieren.
Das Kind zeigt im Unterschied zu seiner Mutter eine konsequent frontale Ausrichtung. Mit leicht geneigtem Kopf hat es die rechte Hand sehr auffällig an sein rechtes Ohr gelegt, während die Linke einst das (abgearbeitete) andere Ende des Schleiers gehalten hat (das Schleierende in der linken Hand wurde später zu einem Apfel umgeändert). Kopfhaltung und Frontalität korrespondieren deutlich mit der Position des Löwen – eine Parallelität, die innerhalb der stark bewegten Komposition besonders heraussticht, zweifelsohne beabsichtigt und mit einer inhaltlichen Aussage verknüpft ist.

(Auszug aus: Tobias Kunz, Bildwerke nördlich der Alpen. 1050 bis 1380. Kritischer Bestandskatalog der Berliner Skulpturensammlung, Petersberg, Michael Imhof Verlag 2014)

Entstehungsort stilistisch: Salzburg

Material/Technik

Tannen- und Kiefernholz, gefaßt

Maße

Höhe: 48 cm; Breite: 17 cm; Tiefe: 12,5 cm

Links/Dokumente

Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

Objekt aus: Skulpturensammlung und Museum für Byzantinische Kunst

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